Jahrestag des Hamas-Angriffs: NRW plant Gedenkveranstaltungen

Zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel sind in NRW 21 Versammlungen geplant. In Aachen findet eine Kundgebung statt, während die Polizei erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ergreift.

7. Oktober 2024, 08:36  •  0 ansichten

Jahrestag des Hamas-Angriffs: NRW plant Gedenkveranstaltungen

Am 7. Oktober 2024 jährt sich der verheerende Terrorangriff der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Dieser Angriff, bei dem über 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, löste den Gaza-Krieg aus, der bis heute andauert.

In Nordrhein-Westfalen sind anlässlich dieses Jahrestags 21 Versammlungen zum Nahost-Konflikt angemeldet worden. Diese Veranstaltungen spiegeln die anhaltende Bedeutung und Komplexität des Konflikts wider, der seine Wurzeln bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt.

Eine dieser Versammlungen findet in Aachen statt. Die "Palästina Solidarität Aachen" organisiert von 18:30 bis 20:00 Uhr eine Kundgebung am Elisenbrunnen vor der Deutschen Bank. Das Motto lautet: "Es hat nicht am 7. Oktober angefangen – Kundgebung für Palästina". Die Veranstalter möchten auf die langjährige Geschichte des Konflikts aufmerksam machen, einschließlich Vertreibungen, ethnischer Säuberungen und Kriegsverbrechen gegen Palästinenser.

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Es ist wichtig, den historischen Kontext zu betrachten. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück und umfasst komplexe Themen wie Landrechte, Selbstbestimmung und religiöse Bedeutung. Jerusalem beispielsweise ist sowohl für Juden als auch für Muslime eine heilige Stadt, was die Spannungen in der Region zusätzlich verschärft.

Die Polizei erwartet etwa 100 Teilnehmer bei der Aachener Kundgebung. Gleichzeitig kündigt sie erhöhte Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen an. Diese Vorsichtsmaßnahme unterstreicht die Sensibilität des Themas und die Notwendigkeit, alle Gemeinschaften zu schützen.

Es ist erwähnenswert, dass der Gazastreifen, aus dem der Hamas-Angriff erfolgte, seit 2007 unter der Kontrolle der Hamas steht. Die Organisation, die 1987 als Ableger der Muslimbruderschaft gegründet wurde, wird von vielen Ländern als Terrororganisation eingestuft. Der Gazastreifen selbst steht seit 2007 unter einer Blockade durch Israel und Ägypten, was zu einer der höchsten Arbeitslosenquoten weltweit geführt hat.

Der Konflikt hat im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Phasen durchlaufen, darunter den Sechstagekrieg 1967, den Jom-Kippur-Krieg 1973 und zwei Intifadas. Friedensbemühungen wie der Oslo-Prozess in den 1990er Jahren scheiterten an der Umsetzung. Die internationale Gemeinschaft sieht die Zwei-Staaten-Lösung weiterhin als möglichen Weg zum Frieden, obwohl die Umsetzung aufgrund verschiedener Faktoren, einschließlich der umstrittenen israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, komplex bleibt.

Während die Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen stattfinden, bleibt die Situation im Nahen Osten angespannt. Die Ereignisse in NRW zeigen, dass der Konflikt auch weit über die Grenzen der betroffenen Region hinaus Auswirkungen hat und die Gesellschaft bewegt.

"Es hat nicht am 7. Oktober angefangen – Kundgebung für Palästina"

Veranstalter der Aachener Kundgebung

Diese Aussage verdeutlicht die Komplexität und historische Tiefe des Konflikts, der weit über die jüngsten Ereignisse hinausgeht. Es unterstreicht die Notwendigkeit, die gesamte Geschichte und alle Perspektiven zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis der Situation zu erlangen.