Israelische Armee tötet Beteiligten am Lynchmord von Ramallah

Die israelische Armee hat Aziz Salha, bekannt für seine Beteiligung am Lynchmord von Ramallah im Jahr 2000, in Gaza getötet. Salha wurde durch ein ikonisches Foto mit blutigen Händen weltbekannt.

3. Oktober 2024, 13:47  •  0 ansichten

Israelische Armee tötet Beteiligten am Lynchmord von Ramallah

Die israelische Armee hat Aziz Salha, einen Palästinenser, der vor fast 24 Jahren an einem brutalen Lynchmord in Ramallah beteiligt war, im Gazastreifen getötet. Dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf den langjährigen israelisch-palästinensischen Konflikt, der seit über einem Jahrhundert andauert.

Salha wurde durch ein ikonisches Foto bekannt, das ihn mit blutigen Händen an einem Fenster zeigend darstellte. Dieses Bild, aufgenommen während des Lynchmords an zwei israelischen Soldaten im Jahr 2000, brannte sich tief in das kollektive Gedächtnis Israels ein. Der Vorfall ereignete sich in Ramallah, der de facto administrativen Hauptstadt der Palästinensischen Autonomiegebiete, als ein israelischer Reservist versehentlich in die Stadt fuhr.

Die Tötung der Soldaten führte zur Eskalation der Zweiten Intifada, die von 2000 bis 2005 andauerte. Als Reaktion griff die israelische Armee, die 1948 gegründet wurde, verschiedene palästinensische Städte an, darunter Gaza-Stadt, Hebron - die größte Stadt im Westjordanland - und Jericho, eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt.

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Salha wurde am 25. Juni 2001 festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Zehn Jahre später, im Jahr 2011, wurde er im Austausch gegen den israelischen Soldaten Gilad Shalit freigelassen, der 2006 von der Hamas entführt worden war. Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen seit 2007, im selben Jahr begann auch die israelische Blockade des Gebiets.

Der Tod Salhas erfolgte bei einem Angriff im Zentrum des Gazastreifens, einem Gebiet mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit. Die genauen Umstände seines Todes bleiben unklar, ebenso wie die Frage, ob er gezielt angegriffen wurde.

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine lange Geschichte von Gewalt und Gegengewalt in der Region. Seit den Osloer Friedensverträgen von 1993 gab es immer wieder Versuche, den Konflikt zu lösen, doch eine dauerhafte Lösung bleibt bisher aus. Die UN-Resolution 242, die den Rückzug Israels aus besetzten Gebieten fordert, ist nach wie vor ein Streitpunkt.

Die Tötung Salhas erinnert an die komplexe Vergangenheit und Gegenwart des Konflikts, von der Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) 1964 bis zum einseitigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 2005. Sie unterstreicht die anhaltenden Spannungen in einer Region, die seit dem Sechstagekrieg 1967 und dem Jom-Kippur-Krieg 1973 keine dauerhafte Ruhe gefunden hat.

"Wir haben versprochen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, und wir halten unser Versprechen."

Israelische Armee-Sprecher

Während die Stadt Gaza auf eine über 3000-jährige Geschichte zurückblickt, bleibt ihre Zukunft ungewiss. Der Gazastreifen, der auch an Ägypten grenzt, steht weiterhin im Zentrum des Konflikts. Die Ereignisse um Aziz Salha zeigen, dass die Wunden der Vergangenheit in dieser Region noch lange nicht verheilt sind.