Iran behauptet erstmaligen Einsatz der Hyperschallrakete Fattah-1 gegen Israel

Der Iran gibt an, seine Hyperschallrakete Fattah-1 erstmals gegen Israel eingesetzt zu haben. Die Behauptungen über die Fähigkeiten der Rakete werden von Experten angezweifelt.

2. Oktober 2024, 10:00  •  0 ansichten

Iran behauptet erstmaligen Einsatz der Hyperschallrakete Fattah-1 gegen Israel

Der Iran hat behauptet, bei seinem jüngsten Angriff auf Israel am 16. April 2024 erstmals seine Hyperschallrakete Fattah-1 eingesetzt zu haben. Diese Behauptung wirft Fragen über die militärischen Fähigkeiten des Iran und mögliche Auswirkungen auf die regionale Sicherheit auf.

Die Fattah-1 wurde am 6. Juni 2023 in Anwesenheit des damaligen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi der Öffentlichkeit vorgestellt. Laut Amirali Hajizadeh, dem Leiter der Luft- und Raumfahrttruppe der iranischen Revolutionsgarden, soll die Rakete eine Reichweite von 1.400 Kilometern haben und in der Lage sein, alle Verteidigungssysteme zu durchdringen.

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Iranische Quellen behaupten, die Fattah-1 könne die 14-fache Schallgeschwindigkeit erreichen. Diese Angabe wird von westlichen Experten jedoch stark angezweifelt. Zum Vergleich: Die russische Kinschal-Rakete soll angeblich die zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen, was ebenfalls als übertrieben gilt.

Hyperschallwaffen fliegen definitionsgemäß mit mehr als der fünffachen Schallgeschwindigkeit und sind aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit schwer abzufangen. Die Entwicklung solcher Waffen ist extrem kostspielig und technologisch anspruchsvoll. Bislang galten nur die USA, Russland, China und Nordkorea als Länder, die Hyperschallwaffen erfolgreich getestet haben.

Der Iran behauptet, die Fattah-1 habe bei dem Angriff auf Israel die Luftabwehr überwunden. Diese Aussage wurde bisher nicht unabhängig bestätigt. Israel hat Einschläge an mehreren Orten im Land gemeldet, ohne jedoch spezifische Details zu nennen.

Die Verbreitung von Hyperschallwaffen wird von der NATO als ernsthafte strategische Herausforderung betrachtet. Die Verifikation solcher Waffen im Rahmen von Rüstungskontrollverträgen gestaltet sich besonders schwierig.

Es bleibt abzuwarten, ob sich die iranischen Behauptungen bestätigen lassen. Unabhängig davon zeigt der Vorfall die zunehmende Bedeutung von Hyperschalltechnologie in der modernen Kriegsführung und die damit verbundenen Herausforderungen für die globale Sicherheitsarchitektur.

"Die präzisionsgelenkte Fattah-Hyperschallrakete hat eine Reichweite von 1.400 Kilometern und ist in der Lage, alle Verteidigungsschilde zu durchdringen"

Amirali Hajizadeh, Chef der Luft- und Raumfahrttruppe der iranischen Revolutionsgarden