Elbtower-Traum platzt: De Niros Luxushotel-Projekt insolvent

Hamburgs Elbtower-Projekt steckt in der Krise. Das geplante Luxushotel mit Hollywood-Star Robert De Niro als Partner ist insolvent. Die Suche nach einem neuen Investor für den "kurzen Olaf" geht weiter.

1. Oktober 2024, 09:54  •  0 ansichten

Elbtower-Traum platzt: De Niros Luxushotel-Projekt insolvent

In der Hamburger HafenCity, einem der ambitioniertesten Stadtentwicklungsprojekte Europas, steht der Bau des Elbtowers still. Dieses 245 Meter hohe Gebäude, entworfen vom renommierten dänischen Architekten Rem Koolhaas, sollte das dritthöchste in Deutschland werden und als östliches Eingangstor zur HafenCity dienen. Doch seit einem Jahr ruhen die Bauarbeiten, und die Suche nach einem neuen Investor für das 950-Millionen-Euro-Projekt gestaltet sich schwierig.

Ein besonders schwerer Schlag für das Vorhaben ist die kürzlich bekannt gewordene Insolvenz der Elbtower Hotel Management GmbH. Am 25. September 2024 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, wie das Amtsgericht Hamburg mitteilte. Damit platzt der Traum von einem Luxushotel im Elbtower, das in Zusammenarbeit mit Hollywood-Legende Robert De Niro entstehen sollte.

De Niro, bekannt für seine Rollen in Filmklassikern wie "Taxi Driver" und "Goodfellas", ist nicht nur Schauspieler, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. Gemeinsam mit dem weltbekannten japanischen Küchenchef Nobu Matsuhisa und dem Filmproduzenten Meir Teper gründete er 2013 die Nobu-Hotelkette. Für den Elbtower waren ambitionierte Pläne vorgesehen: 191 Zimmer, ein Restaurant mit 200 Sitzplätzen und eine Lounge mit atemberaubendem Elbblick.

Die Wurzeln der aktuellen Probleme reichen bis in den November 2023 zurück, als die Insolvenz der Signa Holding GmbH, eines der ehemals größten Immobilienunternehmen Europas, bekannt wurde. Die von René Benko im Jahr 2000 gegründete Signa-Gruppe war maßgeblich am Elbtower-Projekt beteiligt. Der Zusammenbruch des Konzerns brachte das Vorhaben in massive Schwierigkeiten.

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Interessanterweise wurde Timo Herzberg, ehemaliger CEO von Signa Prime und Signa Development, 2021 zum Gründungsgeschäftsführer der Elbtower Hotel Management GmbH ernannt. Seine fristlose Entlassung im Dezember 2023 markierte einen weiteren Wendepunkt in der turbulenten Geschichte des Projekts.

Der Elbtower, von Kritikern spöttisch als "kurzer Olaf" bezeichnet - eine Anspielung auf den ehemaligen Hamburger Bürgermeister und jetzigen Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die unvollendete Höhe des Turms - sollte eigentlich 61 Stockwerke umfassen und eine Mischnutzung aus Büros, Hotel, Gastronomie und öffentlichen Bereichen bieten. Die ursprünglich für 2025 geplante Fertigstellung erscheint nun in weiter Ferne.

Trotz der aktuellen Rückschläge bleibt die Vision des Elbtowers als markantes Wahrzeichen der HafenCity bestehen. Die Suche nach neuen Investoren und kreativen Lösungen geht weiter, um das ambitionierte Projekt doch noch zu realisieren und die 157 Hektar große HafenCity um ein architektonisches Highlight zu bereichern.

Hamburgs Oppositionspolitik verspottet den Elbtower gern als "kurzen Olaf" nach Olaf Scholz (SPD)

Die Zukunft des Elbtowers bleibt ungewiss, aber eines ist sicher: Das Projekt wird die Stadtentwicklung Hamburgs noch lange beschäftigen und die Diskussion um Großprojekte in deutschen Städten weiter anfachen.