Eklat in Kreisliga: Zuschauer ohrfeigt Spieler, Polizei greift ein

Bei einem Kreisligaspiel in Monschau-Imgenbroich eskalierte die Situation nach einem Foul. Ein Zuschauer ohrfeigte einen Spieler, was zu Tumulten führte und einen Polizeieinsatz nach sich zog.

7. Oktober 2024, 09:06  •  0 ansichten

Eklat in Kreisliga: Zuschauer ohrfeigt Spieler, Polizei greift ein

Ein Fußballspiel der Kreisliga D in Monschau-Imgenbroich endete vor etwa einem Jahr mit einem Eklat, der die Problematik der Gewalt im Amateurfußball erneut in den Fokus rückte. Nach einem umstrittenen Foulspiel stürmte ein Zuschauer das Spielfeld und ohrfeigte einen Spieler, was zu tumultartigen Szenen führte.

Die Kreisliga, als unterste Spielklasse im deutschen Fußball-Ligasystem, ist oft Schauplatz emotionaler Auseinandersetzungen. In diesem Fall eskalierte die Situation zwischen den Mannschaften von Imgenbroich II und Atsch zu gegenseitigen Schubsereien und einer Rudelbildung. Solche Vorfälle sind leider keine Seltenheit mehr, wie Statistiken des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zeigen. In der Saison 2018/19 wurden deutschlandweit 2.906 Spielabbrüche aufgrund von Gewalt oder Diskriminierung verzeichnet.

Die alarmierten Polizeibeamten aus Monschau forderten zunächst Verstärkung durch drei Mannschaftswagen einer Einsatzhundertschaft an. Glücklicherweise gelang es den örtlichen Beamten, die Lage zu beruhigen, bevor die zusätzlichen Kräfte eintrafen. Das Spiel konnte regulär beendet werden, was angesichts der Umstände bemerkenswert ist.

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Im Nachgang des Vorfalls wurden Strafverfahren gegen beteiligte Spieler eingeleitet. Besonders schwerwiegend ist der Vorwurf, dass ein am Boden liegender Torwart von Gegenspielern getreten worden sein soll. Der Schiedsrichter kündigte zudem an, den Vorfall im Spielbericht zu vermerken, was sportrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

Dieser Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein. Der DFB berichtet von zunehmenden Schwierigkeiten, Schiedsrichter für Amateurspiele zu finden, da viele potenzielle Unparteiische die Gewaltbereitschaft fürchten. Um dem entgegenzuwirken, bietet der Verband Schulungen für Konfliktmanagement an und führt regelmäßig Kampagnen zur Gewaltprävention durch.

Die Ereignisse in Monschau-Imgenbroich verdeutlichen die Notwendigkeit verstärkter Bemühungen zur Bekämpfung von Gewalt im Amateurfußball. Experten schätzen die Dunkelziffer nicht gemeldeter Vorfälle als hoch ein, was die Dringlichkeit des Problems unterstreicht. Viele Vereine setzen mittlerweile auf Deeskalationstraining für Trainer und Spieler, um solche Situationen künftig zu vermeiden.

"Jeder Vorfall ist einer zu viel. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, den Fußball als sicheren und fairen Sport für alle Beteiligten zu gestalten."

Aussage eines DFB-Vertreters zur Gewaltprävention

Die Polizei ermittelt weiterhin in diesem Fall, während die Fußballgemeinschaft gespannt auf mögliche Konsequenzen wartet. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall als Weckruf dient und zu verstärkten Bemühungen für einen gewaltfreien Amateurfußball führt.