Bremer Raumfahrt-Panne löst Spott in beliebtem Podcast aus

Technisches Versagen eines in Bremen entwickelten Bauteils bei Ariane-6-Flug führt zu Kritik. Podcast-Duo macht sich über Hansestadt und deren Bildungssystem lustig.

11. Oktober 2024, 09:53  •  56 ansichten

Bremer Raumfahrt-Panne löst Spott in beliebtem Podcast aus

Der Jungfernflug der europäischen Trägerrakete Ariane 6 Mitte Juli 2024 verlief nicht wie geplant. Ein in Bremen entwickeltes Bauteil verursachte eine technische Panne, die zum Verbleib von zwei Frachtstücken als Weltraumschrott im All führte. Dieser Vorfall bot dem beliebten Podcast "Gemischtes Hack" Anlass zur Kritik.

Die Ariane 6, ein Projekt der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), sollte die erfolgreiche Ariane 5 ersetzen. Die Entwicklung begann 2010 und kostete etwa 4 Milliarden Euro. Trotz der hohen Investition kam es zu Problemen im Triebwerk der Oberstufe, die in Bremen gefertigt wurde.

Die Podcast-Moderatoren Tommi Schmitt und Felix Lobrecht nahmen den Vorfall zum Anlass, um über Bremen zu spotten. Lobrecht bezeichnete das Projekt als "verbranntes Geld" und nutzte die Gelegenheit, um den Bildungsstandort Bremen zu kritisieren:

"Bremen ist ja auch bekannt für seine guten Schulen, seine top Unis und seine niedrige Arbeitslosenquote."

Felix Lobrecht

Diese Aussage ist ironisch zu verstehen, da Bremen tatsächlich eine der höchsten Arbeitslosenquoten in Deutschland aufweist. Allerdings verfügt die Hansestadt über renommierte Bildungseinrichtungen wie die 1971 gegründete Universität Bremen und die private Jacobs University.

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Trotz der Panne bezeichnete der ESA-Leiter den Flug als Erfolg. Dies steht im Kontrast zur Meinung vieler Kritiker, die den Erstflug der Ariane 6 als Misserfolg bewerten. Die ESA, 1975 gegründet, setzt große Hoffnungen in das Ariane-Programm, das seit 1973 besteht und mit der ersten Ariane-Rakete 1979 startete.

Die Ariane 6 soll in zwei Versionen verfügbar sein und bis zu 12 Tonnen in den geostationären Transferorbit bringen können. Der Startplatz befindet sich in Kourou, Französisch-Guayana. Das Haupttriebwerk Vulcain 2.1 und das Vinci-Triebwerk der Oberstufe sind Schlüsselkomponenten der Rakete.

Obwohl Bremen das kleinste Bundesland Deutschlands ist, spielt es eine wichtige Rolle in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Die ArianeGroup, ein Joint Venture von Airbus und Safran, ist maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.

Der Vorfall zeigt die Herausforderungen in der Raumfahrttechnologie und unterstreicht die Bedeutung präziser Ingenieursarbeit. Trotz des Spotts im Podcast "Gemischtes Hack", einem der erfolgreichsten in Deutschland, bleibt Bremen ein wichtiger Standort für die europäische Raumfahrt.