Brandstifter vor Gericht: Mehrere Kaufhäuser in Köln und Essen betroffen

52-Jähriger gesteht Brandstiftungen in Kaufhäusern. Angeklagter mit Vorstrafen könnte lange Haftstrafe oder Sicherungsverwahrung erhalten. Urteil wird nächste Woche erwartet.

7. Oktober 2024, 09:54  •  0 ansichten

Brandstifter vor Gericht: Mehrere Kaufhäuser in Köln und Essen betroffen

In Köln, der viertgrößten Stadt Deutschlands, steht ein 52-jähriger Mann vor dem Landgericht wegen mehrfacher Brandstiftung in verschiedenen Kaufhäusern. Der Angeklagte, der bereits Vorstrafen aufweist, hat die Taten gestanden und muss nun mit einer mehrjährigen Haftstrafe oder sogar Sicherungsverwahrung rechnen.

Die Vorfälle ereigneten sich im Februar 2024 in den Köln-Arcaden, einem 2005 eröffneten Einkaufszentrum im Stadtteil Kalk, sowie in einem Woolworth-Geschäft auf der Kalker Hauptstraße. In beiden Fällen wurden Kleidungsstücke in Brand gesetzt. Kalk, ein Stadtteil mit industrieller Vergangenheit, war Schauplatz dieser gefährlichen Taten.

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Zehn Tage vor den Ereignissen in Köln soll der Beschuldigte auch in einer Karstadt-Filiale in Essen, der zweitgrößten Stadt des Ruhrgebiets, einen Brand gelegt haben. Ein Ladendetektiv konnte das Feuer mit erheblichem Aufwand löschen, wofür er vom Vorsitzenden Richter Wolfgang Schorn ausdrücklich gelobt wurde.

"Eine heldenhafte Tat"

Vorsitzender Richter Wolfgang Schorn über den Ladendetektiv

Die Ermittlungen wurden durch Überwachungsbilder aus den Geschäften unterstützt, wobei zu beachten ist, dass der Einsatz von Überwachungskameras in Deutschland strengen Datenschutzbestimmungen unterliegt. Zeugen erkannten den Täter auf den Bildern und meldeten sich bei den Behörden.

Der Angeklagte ist bereits wegen verschiedener Delikte vorbestraft, darunter Brandstiftung, Verbreitung von Kinderpornografie, Diebstahl und Urkundenfälschung. Diese Vorstrafen könnten das Strafmaß beeinflussen, obwohl sie nach einer bestimmten Frist aus dem Bundeszentralregister getilgt werden können.

Das 1879 gegründete Landgericht Köln, eines der größten in Deutschland, wird voraussichtlich nächste Woche das Urteil fällen. Die durchschnittliche Verfahrensdauer an deutschen Landgerichten beträgt etwa sieben Monate, was in diesem Fall deutlich unterschritten würde.

Die Brandstiftungen in den Kaufhäusern haben nicht nur erheblichen Sachschaden verursacht, sondern auch die Sicherheit von Kunden und Personal gefährdet. Die strengen Brandschutzvorschriften in deutschen Kaufhäusern haben möglicherweise Schlimmeres verhindert.

Der Fall unterstreicht die Bedeutung der Sicherheit in öffentlichen Räumen und die Notwendigkeit effektiver Präventionsmaßnahmen. Das Urteil wird mit Spannung erwartet und könnte richtungsweisend für ähnliche Fälle sein.