Biden sagt Ramstein-Besuch ab, Deutschland erhöht Ukraine-Hilfe
US-Präsident Biden verschiebt Deutschlandreise. Bundesverteidigungsministerium plant weitere Unterstützung für Ukraine. Selenskyj betont Bedeutung des Vorstoßes in Kursk-Region.
Die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Konflikt zeigen eine komplexe Dynamik internationaler Diplomatie und militärischer Unterstützung. US-Präsident Joe Biden hat seinen geplanten Besuch in Ramstein abgesagt, während das deutsche Bundesverteidigungsministerium neue Hilfen für die Ukraine ankündigt.
Die Absage Bidens erfolgte aufgrund des Hurrikans "Milton", der sich Florida nähert. Der für Samstag geplante Ukraine-Gipfel in Ramstein, zu dem etwa 50 NATO-Mitgliedstaaten und Verbündete eingeladen waren, wird nun möglicherweise ohne persönliche Teilnahme des US-Präsidenten stattfinden. Eine virtuelle Teilnahme Bidens wird in Betracht gezogen.
Trotz dieser Änderung plant das Bundesverteidigungsministerium weitere umfangreiche Unterstützung für die Ukraine. Christian Freuding, Leiter des Sonderstabes Ukraine, erklärte: "Wir haben gerade erst 400 Millionen Euro zusätzlich durch den Bundestag bewilligt bekommen, allein für das Jahr 2024." Dies ermögliche die Verwirklichung von 50 Projekten im Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro noch in diesem Jahr.
Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, betonte die strategische Bedeutung des Vorstoßes ukrainischer Truppen in das russische Gebiet Kursk. "Die Kämpfe in der Region Kursk gehen jetzt in den dritten Monat", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die ukrainischen Streitkräfte halten nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Quadratkilometer besetzt.
Der für November geplante zweite Friedensgipfel könnte verschoben werden. Darija Sariwna, Beraterin im ukrainischen Präsidialamt, erklärte, dass ein Novembertermin wohl nicht zu halten sei. Die letzte thematische Konferenz zur Vorbereitung des Gipfels soll am 30. und 31. Oktober stattfinden.
In Russland sorgt ein Fall für Aufsehen, bei dem ein begnadigter Kriegsheimkehrer erneut eine Frau getötet hat. Der 35-jährige Mann, der bereits 2021 wegen Mordes verurteilt worden war, hatte sich für den Kriegseinsatz in der Ukraine gemeldet und war begnadigt worden. Menschenrechtler sehen in diesem System eine Gefahr für die russische Gesellschaft.
Frankreich plant, der Ukraine im ersten Quartal 2025 Kampfflugzeuge vom Typ Mirage zu liefern. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu erklärte, dass die Jets derzeit mit neuer Ausrüstung ausgestattet werden, um russischen Störsignalen standhalten zu können.
"Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern in Frankreich wird fortgesetzt."
Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltende Komplexität des Konflikts und die vielfältigen internationalen Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine.