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Ukraines riskante Abnutzungsstrategie im Donbass-Konflikt

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Trotz Gebietsverlusten verfolgt die Ukraine im Donbass eine Abnutzungsstrategie. Die Offensive in Kursk soll den Druck erhöhen, birgt aber Risiken für die gestreckte Frontlinie.

Die Ukraine verfolgt im Donbass-Konflikt eine riskante Strategie der Abnutzung, trotz erheblicher Gebietsverluste. Diese Taktik zielt darauf ab, die russischen Streitkräfte zu schwächen, indem man sie in verlustreiche Kämpfe verwickelt.

Die vor etwa zwei Monaten gestartete ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Plans. Zwischen 1.000 und 1.300 Quadratkilometer Gelände sollen Kiews Truppen dort erobert haben. Allerdings hat diese Operation auch die ohnehin schon lange Frontlinie weiter gestreckt und den Personalmangel der ukrainischen Armee verschärft.

Ein Beispiel für die ukrainische Strategie ist der Kampf um Wuhledar, eine Bergbaustadt in der Oblast Donezk. Obwohl die Stadt Anfang Oktober 2024 an russische Truppen fiel, verursachte ihre Verteidigung erhebliche Verluste auf russischer Seite. Laut Schätzungen der BBC verloren die russischen Eliteeinheiten der 155. und 40. Marinebrigade etwa 40 Prozent ihrer ursprünglichen Truppenstärke in dieser Schlacht.

Die russischen Streitkräfte passen sich jedoch an. Statt der früheren "Fleischwolf"-Taktik setzen sie nun auf kleinere, besser koordinierte Einheiten, unterstützt von Drohnen und Artillerie. Diese Anpassung hat zu Gebietsgewinnen geführt: Allein im August und September 2024 eroberte Russland etwa 820 Quadratkilometer, davon 700 in der Region Donezk.

"Dieser Krieg wird nicht dadurch entschieden, wer Wuhledar oder andere taktische Städte an der Frontlinie kontrolliert. Es geht darum, wie viele Truppen die Russen eingesetzt haben, um Wuhledar zu erobern, und wie viele Verluste die Ukrainer erlitten haben, um es zu halten."

Militäranalyst Franz-Stefan Gady erklärt:

Die Ukraine setzt Hoffnungen auf ihre im Mai 2024 begonnene neue Mobilisierung, um die Personalsituation zu verbessern. Dennoch bleibt die zentrale Frage: Welche Seite kann die Verluste länger verkraften? Westliche Experten vermuten, dass Russlands Fähigkeit, Material nachzuliefern, bis 2026 anhalten könnte.

Der Konflikt im Donbass, einer historisch und wirtschaftlich bedeutenden Region der Ostukraine, bleibt komplex. Die ukrainische Strategie birgt Risiken, könnte aber langfristig Erfolg haben, wenn es gelingt, die russischen Ressourcen schneller zu erschöpfen als die eigenen.