Urwald Hasbruch: Norddeutschlands faszinierendes Naturparadies

Der Hasbruch bei Hude, ein 765 Jahre alter Wald, beherbergt Niedersachsens ältesten Baum. Mit vielfältigen Wanderwegen und reicher Biodiversität ist er ein Muss für Naturliebhaber.

29. September 2024, 11:13  •  0 ansichten

Urwald Hasbruch: Norddeutschlands faszinierendes Naturparadies

Der Hasbruch, ein beeindruckendes Naturschutzgebiet nahe Hude im Landkreis Oldenburg, ist ein wahres Juwel unter den norddeutschen Wäldern. Mit seiner 765-jährigen dokumentierten Geschichte bietet dieser Urwald eine faszinierende Mischung aus uralten Bäumen, vielfältiger Flora und Fauna sowie gut ausgebauten Wanderwegen.

Auf einer Fläche von etwa 630 Hektar erstreckt sich ein Ökosystem, das Naturliebhaber, Forscher und Künstler gleichermaßen inspiriert. Der Wald ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Größe bemerkenswert, sondern auch aufgrund seiner ökologischen Bedeutung. Als Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 spielt der Hasbruch eine wichtige Rolle im Naturschutz und dient als CO2-Speicher für die Region.

Die Hauptattraktion des Waldes ist zweifellos die Friederiken-Eiche. Mit einem Alter von über 1.200 Jahren ist sie der älteste Baum Niedersachsens und die zweitälteste Eiche Deutschlands. Ihr imposanter Stammumfang von 8,1 Metern zeugt von ihrer langen Lebensgeschichte. Benannt wurde sie nach Friederike, der 1820 geborenen Tochter des Großherzogs von Oldenburg.

Image

Neben der Friederiken-Eiche gibt es noch viele weitere sehenswerte Bäume im Hasbruch. Die Amalien-Eiche, die vor 42 Jahren zusammenbrach, war einst ein ebenso beeindruckendes Exemplar. Ihr Alter wurde auf 800 bis 1.200 Jahre geschätzt.

Der Hasbruch zeichnet sich durch seine Artenvielfalt aus. Über 1000 verschiedene Käferarten, seltene Orchideen und Flechten finden hier ihren Lebensraum. Auch für Naturfotografen bietet der Wald zahlreiche Motive. Das Totholz, das überall im Wald zu finden ist, dient vielen Tieren als wichtiger Lebensraum.

Besucher können den Wald auf verschiedenen Routen erkunden. Von kurzen 30-minütigen Spaziergängen bis hin zu mehrstündigen Wanderungen ist für jeden etwas dabei. Ein 12 Meter hoher Aussichtsturm ermöglicht einen beeindruckenden Überblick über den Urwald.

Der Hasbruch ist leicht zu erreichen. An der A28 nehmen Autofahrer die Ausfahrt Hude und finden kurz darauf einen Parkplatz am Waldeingang. Ein weiterer Parkplatz befindet sich am Forsthaus.

Für die Pflege und den Erhalt des Waldes sorgen die örtliche Revierförsterei und ein engagierter Förderverein. Regelmäßige Veranstaltungen wie der jährliche "Tag des Waldes" und geführte Wanderungen bieten Besuchern die Möglichkeit, mehr über dieses einzigartige Ökosystem zu erfahren.

Der Hasbruch ist nicht nur ein Ort der Natur, sondern auch der Geschichte. Archäologische Funde aus der Bronzezeit zeugen von der langen menschlichen Präsenz in diesem Gebiet. Früher diente der Wald als Hutewald für Vieh, heute ist er ein wichtiger Teil eines größeren Biotopverbundsystems.

Mit seinen vielfältigen Attraktionen, seiner reichen Geschichte und ökologischen Bedeutung ist der Hasbruch ein Muss für jeden Naturliebhaber. Er beweist eindrucksvoll, dass auch Norddeutschland faszinierende Wanderziele zu bieten hat.