Umfrage enthüllt: Mehrheit der Deutschen blickt sorgenvoll in die Zukunft

Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt, dass über zwei Drittel der Deutschen besorgt in die Zukunft blicken. Gesundheitsversorgung, Preisentwicklung und Altersvorsorge sind die Hauptsorgen.

25. September 2024, 02:36  •  0 ansichten

Umfrage enthüllt: Mehrheit der Deutschen blickt sorgenvoll in die Zukunft

Eine kürzlich durchgeführte Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) offenbart ein besorgniserregendes Bild der Zukunftsaussichten in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, mit Sorge in ihre persönliche Zukunft zu blicken.

Die Umfrage, die Anfang September 2024 durchgeführt wurde, zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während insgesamt 69% der Befragten besorgt sind, liegt der Anteil bei Frauen mit 74% noch höher. Diese Zahlen spiegeln die wachsende Unsicherheit in der Bevölkerung wider, die durch verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Faktoren beeinflusst wird.

Als Hauptsorgenthema kristallisierte sich die Gesundheits- und Pflegeversorgung heraus. 69% der Verbraucherinnen und Verbraucher äußerten große oder sehr große Sorgen in diesem Bereich. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass das deutsche Gesundheitssystem auf dem Bismarck-Modell aus dem 19. Jahrhundert basiert und die gesetzliche Pflegeversicherung erst 1995 eingeführt wurde. Angesichts der alternden Bevölkerung - etwa 21% der Deutschen sind 65 Jahre oder älter - und der Prognose, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 auf 5,3 Millionen steigen wird, sind diese Sorgen nachvollziehbar.

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Die Preisentwicklung bereitet 61% der Befragten Kopfzerbrechen. Diese Besorgnis ist vor dem Hintergrund der jüngsten Inflationsentwicklung verständlich. Im Jahr 2022 erreichte die Inflation in Deutschland mit 7,9% den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Obwohl sich die Lage seitdem etwas beruhigt hat, bleibt die finanzielle Belastung für viele Haushalte spürbar.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Altersvorsorge, die 52% der Befragten Sorgen bereitet. Besonders auffällig ist, dass jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren hier die größten Bedenken haben (68%). Dies könnte mit der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre und der relativ niedrigen Geburtenrate von etwa 1,5 Kindern pro Frau zusammenhängen, die Fragen zur langfristigen Finanzierbarkeit des Rentensystems aufwerfen.

Die Umfrage, die 1.002 repräsentativ ausgewählte Personen einbezog, wurde anlässlich des Deutschen Verbrauchertags am 25. September 2024 in Berlin in Auftrag gegeben. Sie bietet wichtige Einblicke in die Stimmung der Bevölkerung und zeigt deutlich, in welchen Bereichen politischer Handlungsbedarf besteht.

Es ist erwähnenswert, dass trotz der vorherrschenden Sorgen auch positive Entwicklungen zu verzeichnen sind. So liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland bei etwa 45%, was Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft gibt. Zudem haben etwa 88% der Deutschen Zugang zum Internet, was Bildungs- und Informationsmöglichkeiten verbessert.

Die Ergebnisse dieser Umfrage unterstreichen die Bedeutung von Verbraucherschutzorganisationen wie dem vzbv, der seit seiner Gründung im Jahr 2000 als Dachorganisation fungiert. Angesichts der komplexen Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft gegenübersieht, wird ihre Rolle bei der Vertretung von Verbraucherinteressen immer wichtiger.