Ukrainische Truppen unter Druck: Selenskyj bleibt optimistisch

Ukrainische Streitkräfte kämpfen an der Ostfront gegen massive russische Angriffe. Trotz schwieriger Lage zeigt sich Präsident Selenskyj zuversichtlich bezüglich eines baldigen Kriegsendes.

24. September 2024, 08:25  •  31 ansichten

Ukrainische Truppen unter Druck: Selenskyj bleibt optimistisch

Die ukrainischen Streitkräfte stehen an der Ostfront unter erheblichem Druck durch russische Angriffe. Der Generalstab in Kiew berichtet von einer angespannten Lage in den Gebieten Pokrowsk und Kurachowe. Über 50 der insgesamt 125 russischen Angriffe entlang der Front konzentrierten sich auf diesen Abschnitt. Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, bleibt trotz der schwierigen Situation optimistisch.

"Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken"

Selenskyj in einem Interview mit ABC News

Der ukrainische Staatschef betonte die Bedeutung der fortgesetzten Unterstützung durch die USA und andere Partner. In einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz in New York hob Selenskyj die Wichtigkeit der deutschen Hilfe hervor. Er erklärte: "Gemeinsam haben wir Tausende von Menschenleben gerettet, und wir können sicherlich noch mehr dazu beitragen, die Sicherheit auf dem gesamten europäischen Kontinent zu stärken."

Die G7-Außenminister beraten unterdessen über mögliche Lieferungen von Langstreckenraketen an die Ukraine. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell teilte mit, dass auch die Frage von Raketen, die russisches Territorium erreichen könnten, diskutiert werde. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Russland neue Waffen, darunter iranische Raketen, erhalte.

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In Russland sorgte der mutmaßliche Suizid eines hochrangigen Militärkommandeurs für Aufsehen. Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) soll sich Juri Annekow, Leiter der 678. Kommunikationseinheit der russischen Luftstreitkräfte, am 23. September in einem Vorort von Moskau das Leben genommen haben. Berichten zufolge war Annekow unzufrieden mit der Behandlung der Soldaten durch die Armeeführung und zunehmend verstört über das "Chaos und den Ungehorsam" innerhalb der russischen Armee.

Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen zeigen sich auch in anderen Bereichen. Ein US-Bürger wurde in der russischen Enklave Kaliningrad zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er angeblich versucht hatte, seinen vierjährigen Sohn ohne Zustimmung der Mutter aus dem Land zu bringen.

In der russischen Grenzregion Belgorod kam es erneut zu einem tödlichen Angriff. Nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow wurden bei einem Bombardement des Dorfes Archangelskoje drei Menschen getötet, darunter ein Jugendlicher. Zwei weitere Personen, unter ihnen ein Kind, wurden verletzt.

Der Krieg in der Ukraine, der am 24. Februar 2022 mit der groß angelegten russischen Invasion begann, hat bereits Millionen Menschen zur Flucht gezwungen und massive internationale Reaktionen ausgelöst. Die Ukraine, die 2022 den EU-Kandidatenstatus erhielt und eine NATO-Mitgliedschaft anstrebt, kämpft nicht nur um ihre territoriale Integrität, sondern auch um ihre europäische Zukunft.