Ukrainische Streitkräfte unter Druck: Selenskyj bleibt optimistisch

Trotz schwieriger Lage an der Ostfront zeigt sich der ukrainische Präsident zuversichtlich. G7-Staaten beraten über Langstreckenraketen für die Ukraine. Zwischenfälle an der russischen Grenze häufen sich.

24. September 2024, 08:22  •  30 ansichten

Ukrainische Streitkräfte unter Druck: Selenskyj bleibt optimistisch

Die Lage im Osten der Ukraine bleibt angespannt. Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, äußert sich dennoch optimistisch über ein baldiges Kriegsende. Die ukrainischen Streitkräfte stehen unter erheblichem Druck, insbesondere in den Regionen Pokrowsk und Kurachowe.

Der ukrainische Generalstab berichtet von über 50 russischen Angriffen in diesem Frontabschnitt. Die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk steht im Fokus der russischen Offensive. Südlich davon, nahe Kurachowe, droht ukrainischen Einheiten eine Einkesselung. Diese Entwicklung unterstreicht die Herausforderungen, denen sich die ukrainischen Verteidiger gegenübersehen.

Trotz dieser schwierigen Situation zeigt sich Selenskyj zuversichtlich. In einem Interview mit ABC News sagte er:

"Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken"

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj

Er betonte die Wichtigkeit der fortgesetzten Unterstützung durch die USA und andere Partner.

Die Ukraine, flächenmäßig der größte vollständig in Europa liegende Staat, kämpft seit Februar 2022 gegen die russische Invasion. Das Land, bekannt für seine fruchtbaren Böden und oft als "Kornkammer Europas" bezeichnet, steht vor enormen Herausforderungen.

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Währenddessen beraten die Außenminister der G7-Staaten über mögliche Lieferungen von Langstreckenraketen an die Ukraine. Josep Borrell, der EU-Außenbeauftragte, bestätigte diese Diskussionen am Rande der UN-Vollversammlung. Er wies auch darauf hin, dass Russland neue Waffen, einschließlich iranischer Raketen, erhalte.

An der russisch-ukrainischen Grenze kam es zu weiteren Zwischenfällen. In der russischen Region Belgorod wurden bei einem Angriff auf das Dorf Archangelskoje drei Menschen getötet. Gleichzeitig gelang ukrainischen Truppen ein Vorstoß auf russisches Gebiet bei Gluschkowo in der Region Kursk.

Die Ukraine, die 1945 zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen gehörte, setzt sich weiterhin für ihre territoriale Integrität ein. Das Land, das eine bedeutende IT-Industrie und viele Softwareentwickler hat, nutzt moderne Technologien in seinem Verteidigungskampf.

Selenskyj traf sich in New York mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Er betonte die Bedeutung der deutschen Unterstützung und sprach über Wege zum Frieden. Eine zweite Friedenskonferenz, nach der ersten in der Schweiz im Juni 2023, sei in Vorbereitung.

Die Ukraine, mit ihrer reichen literarischen Tradition und bedeutenden jüdischen Geschichte, kämpft nicht nur um ihr Territorium, sondern auch um ihre kulturelle Identität. Als wichtiger Transitkorridor für russisches Gas nach Europa hat das Land auch eine strategische Bedeutung für die europäische Energiesicherheit.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Ukraine entschlossen. Mit ihrer starken Tradition in Wissenschaft und Bildung und einer vielfältigen Landschaft von den Karpaten bis zum Schwarzen Meer, strebt das Land nach einer friedlichen und prosperierenden Zukunft in Europa.