Tragödie nach Po-Vergrößerung: Reality-Star unter Verdacht

Eine 33-jährige Mutter starb nach einem Brazilian Butt Lift in Gloucester. Der bekannte "Lippen-König" Jordan P. wurde im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen und später auf Kaution freigelassen.

28. September 2024, 10:16  •  58 ansichten

Tragödie nach Po-Vergrößerung: Reality-Star unter Verdacht

In Gloucester, einer Stadt im Südwesten Englands, ereignete sich vor wenigen Tagen eine tragische Begebenheit. Eine 33-jährige Mutter von fünf Kindern verstarb nach einem kosmetischen Eingriff zur Po-Vergrößerung. Im Zuge der Ermittlungen wurde der in Großbritannien bekannte Reality-TV-Star Jordan P., auch als "Lippen-König" bezeichnet, festgenommen.

Der Brazilian Butt Lift, eine Prozedur zur Formung des Gesäßes, hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Zwischen 2000 und 2015 stieg die Anzahl dieser Eingriffe in den USA um beeindruckende 252%. Dieser Trend wurde maßgeblich von Prominenten wie Kim Kardashian beeinflusst, deren Körperform viele Menschen nachzueifern versuchen.

Jordan P., der selbst zahlreiche Schönheitsoperationen unterzogen hat, soll Eigentümer des Studios sein, in dem der fatale Eingriff durchgeführt wurde. Der 34-Jährige wurde durch seine Auftritte in Reality-TV-Formaten bekannt, darunter die Serie "Botched", die auch in Deutschland unter dem Titel "Verpfuscht – Ein Fall für die Beauty Docs" ausgestrahlt wurde.

Die verstorbene Alice W. hatte sich für eine kostengünstigere Variante des Brazilian Butt Lift entschieden, die als minimal-invasiv beworben wird. Statt des üblichen Eigenfetts werden hierbei andere Füllstoffe verwendet. Diese Methode verspricht eine kürzere Eingriffszeit von etwa 30 Minuten, im Gegensatz zu den mehreren Stunden, die ein traditioneller Brazilian Butt Lift in Anspruch nimmt.

Image

Leider verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Alice W. rapide nach dem Eingriff. Am späten Montagabend wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie kurz darauf verstarb. Berichten zufolge soll die Prozedur von einer Person ohne entsprechende medizinische Qualifikation durchgeführt worden sein.

Die American Society of Plastic Surgeons warnt eindringlich vor den Risiken solcher Eingriffe. Eine der gefährlichsten Komplikationen ist die Fettembolie, bei der Fettpartikel in die Blutbahn gelangen können. Die Sterblichkeitsrate beim Brazilian Butt Lift ist im Vergleich zu anderen kosmetischen Eingriffen erhöht.

"Schönheitsoperationen sind wie Sex. Du kannst sie nicht nur einmal haben. Du musst sie immer und immer wieder haben."

Jordan P. in einem kürzlich gelöschten Instagram-Post:

Diese Aussage wirft ein beunruhigendes Licht auf die Einstellung zu wiederholten Schönheitseingriffen. Experten warnen vor den psychologischen Auswirkungen und dem Risiko einer Körperdysmorphie bei Menschen, die sich häufigen Operationen unterziehen.

Obwohl Po-Vergrößerungen in Großbritannien legal sind, gibt es zunehmend Kritik an der Praxis. In einigen Ländern wurden solche Eingriffe aufgrund der hohen Risiken sogar verboten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Richtlinien für sichere kosmetische Eingriffe veröffentlicht, und in Großbritannien gibt es Bestrebungen, die Regulierung zu verschärfen.

Jordan P. und eine weitere Person wurden nach Zahlung einer Kaution vorläufig freigelassen. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an. Dieser tragische Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, bei Schönheitseingriffen äußerste Vorsicht walten zu lassen und nur zertifizierte Fachärzte zu konsultieren.

Abschließend ist zu erwähnen, dass es eine wachsende "Body Positivity"-Bewegung gibt, die natürliche Körperformen feiert und Menschen ermutigt, sich in ihrer Haut wohlzufühlen. Diese Tragödie könnte als Anstoß dienen, unser Verhältnis zu Schönheitsidealen und risikoreichen Eingriffen zu überdenken.