Stiftung Schloss Marienburg sucht neuen Vorstand für Sanierungsprojekt

Die Stiftung Schloss Marienburg, verantwortlich für eines der bedeutendsten neugotischen Bauwerke Deutschlands, befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Nach der Entlassung des bisherigen Vorstands Ulrich von Jeinsen Anfang September 2024 sucht die Stiftung nun intensiv nach einer geeigneten Nachfolge. Diese Suche fällt in eine kritische Zeit, da das Schloss, das zwischen 1858 und 1867 als Sommerresidenz für König Georg V. von Hannover erbaut wurde, dringend einer umfassenden Sanierung bedarf.

Die Anforderungen an den zukünftigen Vorstand sind vielfältig und anspruchsvoll. Gesucht wird eine Person mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium, vorzugsweise in den Bereichen Restaurierung, Denkmalpflege, Bauwesen, Geschichte oder Kunstgeschichte. Darüber hinaus sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse und ein fundiertes Wissen über Denkmalpflege und Kulturgeschichte unerlässlich.

Die Aufgaben des neuen Vorstands umfassen die Geschäftsführung und Verwaltung der Stiftung sowie die Vertretung nach außen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat und die eigenständige Umsetzung dessen Beschlüsse sind ebenfalls Teil des Aufgabenbereichs. Besonders hervorzuheben ist die Verantwortung für die Generalsanierung des Schlosses, die auf etwa 27 Millionen Euro geschätzt wird und für die das Land Niedersachsen und der Bund finanzielle Unterstützung zugesagt haben.

"Der zukünftige Geschäftsführer sollte teamorientiert sein und gut organisieren und strukturiert arbeiten können."

Die Stiftung legt großen Wert auf Erfahrungen im Projektmanagement, insbesondere bei der Planung und Organisation von Bau- oder Ersteinrichtungsprojekten im Kulturbereich. Kenntnisse der Kultur- und Landesgeschichte Niedersachsens sowie die Bereitschaft, sich kurzfristig in Bau-, Planungs-, Haushalts- und Vergaberecht einzuarbeiten, sind weitere wichtige Voraussetzungen.

Schloss Marienburg, mit seinen über 140 Räumen und einer beeindruckenden Bibliothek von über 20.000 Bänden, empfängt jährlich etwa 200.000 Besucher. Die Sanierung und zukünftige Leitung dieses kulturellen Schatzes stellen eine bedeutende Herausforderung dar, die weit über die reine Erhaltung der Bausubstanz hinausgeht.

Bis zur Neubesetzung der Stelle im Januar 2025 übernimmt Christine Fiedler übergangsweise die Leitung. Die Stiftung hofft, mit der neuen Führung nicht nur die dringend notwendige Sanierung voranzutreiben, sondern auch die Position des Schlosses als beliebtes Touristenziel und Veranstaltungsort für Konzerte, Hochzeiten und kulturelle Events weiter zu stärken.