Spannungen an israelisch-libanesischer Grenze eskalieren

Israelische Streitkräfte intensivieren Operationen gegen Hisbollah im Libanon. Gegenseitiger Beschuss und Tötung hochrangiger Kommandeure verschärfen die Lage. Diskussionen über mögliche Waffenruhe sorgen für Kontroversen.

26. September 2024, 17:41  •  0 ansichten

Spannungen an israelisch-libanesischer Grenze eskalieren

Die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze spitzt sich zu. Die israelischen Streitkräfte haben ihre Aktivitäten gegen die Hisbollah im Libanon verstärkt, während die schiitische Organisation ihrerseits Angriffe auf israelische Ziele durchführt.

Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, kontrolliert weite Teile des Südlibanon und verfügt über ein beträchtliches Raketenarsenal. Mit einer geschätzten Stärke von 20.000 bis 50.000 Kämpfern stellt sie eine erhebliche militärische Kraft dar.

Israelische Luftangriffe zielten in der Nacht auf etwa 75 Hisbollah-Stellungen im Bekaa-Tal und im Südlibanon. Dabei wurden laut israelischen Angaben Waffenlager und Raketenabschussrampen getroffen. Die Organisation, die vom Iran unterstützt wird, hat in den vergangenen Jahren ihre Präsenz in Syrien nahe der israelischen Grenze ausgebaut.

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Die israelische Armee behauptet, einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur bei einem gezielten Luftangriff getötet zu haben. Es soll sich um den Befehlshaber der Drohneneinheit handeln. Die Hisbollah verfügt über fortschrittliche Drohnentechnologie, was ihre militärischen Fähigkeiten erweitert.

Gleichzeitig meldete die Hisbollah den Abschuss von 80 Raketen auf die israelische Stadt Safed. Israel registrierte insgesamt 150 Raketenabschüsse aus dem Libanon. Diese Eskalation erinnert an den 34-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Jahr 2006.

Berichte über eine mögliche Waffenruhe wurden vom Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dementiert. Ultrarechte Politiker in Israel lehnen Verhandlungen mit der Hisbollah ab und fordern eine Fortsetzung der militärischen Aktionen.

Die Hisbollah, die auch Sitze im libanesischen Parlament hat und Teil der Regierung ist, betreibt ein weitverzweigtes soziales Netzwerk im Libanon. Ihr Generalsekretär Hassan Nasrallah lebt aus Sicherheitsgründen im Verborgenen.

Die andauernden Spannungen und der gegenseitige Beschuss gefährden die Stabilität in der Region. Eine diplomatische Lösung scheint derzeit in weiter Ferne, während beide Seiten ihre militärischen Aktivitäten fortsetzen.