Selenskyj warnt vor Atomkraftwerk-Angriffen und fordert Frieden

Ukrainischer Präsident Selenskyj warnt UN vor russischen Attacken auf AKWs und fordert Friedenszwang. Neue Angriffe fordern Opfer, während internationale Reaktionen variieren.

25. September 2024, 17:56  •  61 ansichten

Selenskyj warnt vor Atomkraftwerk-Angriffen und fordert Frieden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat vor möglichen russischen Angriffen auf Atomkraftwerke gewarnt und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Moskau zum Frieden zu zwingen. Diese Warnung erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Ukraine vier aktive Kernkraftwerke mit insgesamt 15 Reaktoren betreibt, darunter das größte Kernkraftwerk Europas in Saporischschja.

Selenskyj betonte: "Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig." Er plant, am 25. September 2023 dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden einen Plan für einen gerechten Frieden vorzulegen. Die Ukraine, die seit 1991 unabhängig ist und 2019 Selenskyj zum Präsidenten wählte, sucht weiterhin internationale Unterstützung.

In der Nacht zum 24. September 2023 kam es erneut zu russischen Angriffen auf ukrainische Städte. In der Region Saporischschja, die teilweise von russischen Truppen besetzt ist, wurde ein 55-jähriger Mann getötet und sieben Personen verletzt. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Einsatz von 32 Drohnen und 8 Raketen, von denen ein Großteil abgefangen wurde.

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In Kramatorsk, der vorübergehenden Hauptstadt der Oblast Donezk, kamen bei einem Angriff mit Gleitbomben mindestens zwei Menschen ums Leben. Die Stadt, die sich in der zweitgrößten europäischen Nation nach Russland befindet, ist wiederholt Ziel russischer Angriffe.

Internationale Reaktionen auf den Konflikt variieren. Der chinesische Außenminister Wang Yi rief im UN-Sicherheitsrat zu Mäßigung und verstärkten Friedensbemühungen auf. Er betonte Chinas Neutralität und warnte vor einer Ausweitung des Konflikts.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der von 2017 bis 2021 im Amt war, äußerte sich ebenfalls zum Krieg. Er behauptete, nur er könne die USA aus dem Konflikt herausführen: "Ich werde das erledigen. Ich werde das aushandeln, ich werde uns herausbringen. Wir müssen raus."

Unterdessen hat das russische Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es der Armee erlaubt, mutmaßliche Straftäter für den Einsatz in der Ukraine zu rekrutieren. Diese Maßnahme folgt früheren Rekrutierungsbemühungen, bei denen auch die Wagner-Gruppe, eine private russische Militärfirma, Kämpfer anwarb.

"Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig."

Wolodymyr Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat

Die Ukraine, ein wichtiger Produzent von Getreide und Sonnenblumenöl, steht vor enormen Herausforderungen. Mit einer Fläche von etwa 603.700 Quadratkilometern und Grenzen zu sieben Ländern, darunter Russland und Polen, bleibt das Land ein geopolitischer Brennpunkt. Die Hauptstadt Kiew und die teilweise annektierte Krim-Halbinsel symbolisieren die komplexe Situation des Landes.

Während die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden, bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit der Atomkraftwerke und die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung.