Russlands digitaler Angriff auf Deutschland: Experten warnen vor Desinformation

Russland führt einen Informationskrieg gegen Deutschland. Experten warnen vor massiver Einflussnahme und fordern entschlosseneres Handeln der Regierung sowie bessere Medienkompetenz der Bürger.

27. September 2024, 11:51  •  27 ansichten

Russlands digitaler Angriff auf Deutschland: Experten warnen vor Desinformation

Russland führt einen intensiven Informationskrieg gegen Deutschland, warnen Arndt Freytag von Loringhoven und Leon Erlenhorst in ihrem neuen Buch. Die Experten beschreiben, wie der Kreml versucht, die öffentliche Meinung in Deutschland zu manipulieren und das Vertrauen in demokratische Institutionen zu untergraben.

Laut den Autoren investiert Russland jährlich mehrere Milliarden Euro in Desinformationskampagnen, während das deutsche Auswärtige Amt nur 12 Millionen Euro zur Abwehr bereitstellt. Diese Diskrepanz zeigt die Dimension der Bedrohung.

: "Deutschland ist in Putins Fadenkreuz."

Arndt Freytag von Loringhoven

Die Methoden des Kremls sind vielfältig: Von Cyberattacken über Propaganda bis hin zur Finanzierung von Influencern. Besonders besorgniserregend ist die sogenannte "Doppelgänger"-Kampagne, bei der gefälschte Nachrichtenseiten erstellt werden, um Falschinformationen zu verbreiten.

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Die Experten kritisieren die zögerliche Reaktion der deutschen Politik auf diese Bedrohung. Sie fordern offensive Gegenmaßnahmen und eine verbesserte Medienkompetenz der Bevölkerung, um Desinformation besser erkennen zu können.

Freytag von Loringhoven und Erlenhorst betonen, dass Deutschland als wichtigstes Land in der EU Russlands Hauptziel ist. Sie warnen vor einer langfristigen Bedrohung und rufen zu entschlossenem Handeln auf, um die Demokratie zu schützen.

Die Auswirkungen des russischen Informationskriegs sind bereits spürbar. Bei den jüngsten Landtagswahlen in Ostdeutschland verstärkten russische Botnetzwerke die Positionen extremistischer Parteien. Die AfD steht in bundesweiten Umfragen bei über 20%, was teilweise auf diese Einflussnahme zurückgeführt wird.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, empfehlen die Experten eine Kombination aus gesetzlichen Maßnahmen, verbesserter nachrichtendienstlicher Arbeit und Bildungsinitiativen zur Stärkung der Medienkompetenz. Länder wie Schweden, Finnland und Norwegen gelten hier als Vorbilder.

Die Botschaft der Experten ist klar: Deutschland muss wachsam bleiben und entschlossen handeln, um seine demokratischen Werte gegen die russische Desinformationskampagne zu verteidigen.