Rückfälliger Intensivtäter in Düsseldorf: Raub am selben Ort wie vorherige Festnahme

Ein 20-jähriger Intensivtäter begeht in Düsseldorf kurz nach seiner Haftentlassung einen Raub im Hofgarten. Die Polizei stellt ihn an derselben Bank, wo er zuvor schon einmal festgenommen wurde.

25. September 2024, 17:26  •  27 ansichten

Rückfälliger Intensivtäter in Düsseldorf: Raub am selben Ort wie vorherige Festnahme

In Düsseldorf hat sich ein bemerkenswerter Fall von Rückfälligkei ereignet. Ein 20-jähriger Intensivtäter wurde nur zwei Wochen nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft erneut straffällig. Der Vorfall ereignete sich am 23. September 2024 im historischen Hofgarten, einem der ältesten öffentlichen Parks Deutschlands, der seit 1769 besteht und eine Fläche von etwa 27 Hektar umfasst.

Der junge Mann überfiel einen 19-Jährigen, der auf einer Parkbank saß. Er forderte dessen Personalausweis und Bankkarte, wobei er drohte, das Opfer zu verletzen. Als der 19-Jährige sich weigerte, schlug der Täter zu. Schließlich gab das Opfer nach. Es ist erwähnenswert, dass Personalausweise in Deutschland seit 1987 fälschungssicher sind und biometrische Daten enthalten, während Bankkarten seit 2020 mit kontaktloser Bezahlfunktion ausgestattet sind.

Die alarmierte Polizei konnte den Täter in der Charlottenstraße stellen, die nach Prinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen benannt ist. Bei der Festnahme stellte sich heraus, dass der 20-Jährige erst kürzlich auf Bewährung entlassen worden war. Er hatte eine 16-monatige Bewährungsstrafe für ähnliche Delikte erhalten und war Anfang September 2024 aus der Untersuchungshaft entlassen worden. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Bewährungszeit bei Jugendstrafen zwei bis drei Jahre, und die Untersuchungshaft darf in der Regel nicht länger als sechs Monate dauern.

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Besonders kurios an diesem Fall ist, dass der Täter an derselben Parkbank im Hofgarten festgenommen wurde, an der er im Frühling 2024 bereits einmal aufgegriffen worden war. Der Hofgarten beherbergt mehrere bedeutende Denkmäler und Skulpturen und ist einer von etwa 150 öffentlichen Parkanlagen in Düsseldorf.

Dieser Vorfall unterstreicht die Herausforderungen im Umgang mit jugendlichen Intensivtätern. Obwohl sie nur etwa 3-8% aller Straftäter ausmachen, sind sie für einen überproportional hohen Anteil an Straftaten verantwortlich. In Deutschland werden jährlich etwa 700.000 Straftaten von Jugendlichen und Heranwachsenden begangen, wobei die Rückfallquote bei jugendlichen Straftätern bei etwa 35-40% liegt.

Die Polizei Düsseldorf, die etwa 2.100 Beamte im Dienst hat, setzt wie viele andere Behörden in Nordrhein-Westfalen verstärkt auf Präventionsprogramme für jugendliche Intensivtäter. Die Stadt Düsseldorf investiert jährlich mehrere Millionen Euro in die Kriminalprävention und Jugendarbeit, um solche Vorfälle zu reduzieren.

Der 20-jährige Verdächtige wurde am 24. September 2024 dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun erneut in Untersuchungshaft. Dieser Fall verdeutlicht die Komplexität des Jugendstrafrechts, das in Deutschland für Täter zwischen 14 und 21 Jahren gilt, und die Herausforderungen bei der Resozialisierung junger Straftäter.