Pfalz krönt neue Deutsche Weinkönigin nach zehnjähriger Pause
Charlotte Weihl aus der Pfalz wurde zur Deutschen Weinkönigin 2024 gekürt. Sie setzte sich gegen vier Mitbewerberinnen durch und wird nun ein Jahr lang die deutsche Weinbranche repräsentieren.
Nach einer zehnjährigen Pause stellt die Pfalz, das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands, wieder die Deutsche Weinkönigin. Charlotte Weihl, eine 25-jährige Pfälzerin, setzte sich in einem spannenden Finale in Neustadt an der Weinstraße gegen vier Mitbewerberinnen durch. Diese Krönung markiert einen bedeutenden Moment für die Pfalz, die auf eine über 2000-jährige Weinbautradition zurückblickt.
Weihl wird nun ein Jahr lang als Botschafterin für rund 15.000 Winzerinnen und Winzer fungieren. Sie tritt die Nachfolge von Eva Brockmann aus Franken an und repräsentiert eine Region, die für ihre vielfältige Weinkultur bekannt ist. Die Pfalz, mit ihrem warmen Klima und der 85 km langen Deutschen Weinstraße, bietet ideale Bedingungen für den Weinbau.
Die neue Weinkönigin zeigte sich überwältigt von ihrem Sieg: "Es wird wohl einige Zeit dauern, bis ich diesen Erfolg vollständig realisiert habe. Momentan durchlebe ich eine Vielzahl von Emotionen." Weihl plant, in ihrer Amtszeit weltweit für deutschen Wein zu werben und betonte die Bedeutung der Teamarbeit in diesem Bestreben.
Interessanterweise kamen alle Finalistinnen in diesem Jahr aus Rheinland-Pfalz. Sie mussten ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen unter Beweis stellen, darunter eine Blindverkostung zur Weinsortenerkennung. Katharina Gräff von der Nahe und Julia Lambrich vom Mittelrhein wurden zu Weinprinzessinnen gekürt.
Die Tradition der Deutschen Weinkönigin besteht seit 1949, wobei sich die Teilnahmevoraussetzungen im Laufe der Zeit geändert haben. Bis 1999 mussten Kandidatinnen ledig sein und aus einer Winzerfamilie stammen. Heute spiegelt der Wettbewerb die Vielfalt der deutschen Weinbranche wider.
Die Pfalz, bekannt für ihre Rebsorten Riesling und Dornfelder, beherbergt über 3.400 Weinbaubetriebe auf einer Rebfläche von etwa 23.500 Hektar. Jährlich werden hier rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein produziert. Die Region ist auch für ihre "Schorle", eine beliebte Mischung aus Wein und Mineralwasser, sowie für zahlreiche Weinfeste bekannt.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Weinbauministerin Daniela Schmitt gratulierten der neuen Weinkönigin und den Prinzessinnen. Sie betonten die Bedeutung des Trios für die weltweite Repräsentation der rheinland-pfälzischen Weinkultur.
Ein bemerkenswerter Wandel steht bevor: 2025 wird erstmals ein Mann die Möglichkeit haben, am Bundesfinale teilzunehmen. Dies unterstreicht die fortschreitende Modernisierung und Inklusivität in der Weinbranche.
Die deutsche Weinindustrie bleibt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland rund 115 Millionen Hektoliter Wein, was etwa einem Achtel der durchschnittlichen Weinmosternte entspricht. Mit ihrer reichen Weinbautradition und innovativen Ansätzen bleibt die Pfalz ein Schlüsselakteur in dieser dynamischen Branche.
"Im Team wollen wir der Welt den deutschen Wein schmackhaft machen"
