Leopard-2-Panzer in der Ukraine: Hohe Verluste und Reparaturprobleme

Deutsche Leopard-2-Panzer in der Ukraine sind größtenteils nicht mehr einsatzbereit. Andere westliche Fahrzeuge zeigen bessere Leistung. Russische Propaganda nutzt die Situation aus.

27. September 2024, 09:01  •  31 ansichten

Leopard-2-Panzer in der Ukraine: Hohe Verluste und Reparaturprobleme

Die Situation der deutschen Leopard-2-Panzer in der Ukraine hat sich als problematisch erwiesen. Von den 18 aus Deutschland gelieferten Fahrzeugen sind laut dem unabhängigen Dokumentationsprojekt "Oryx" mindestens 13 nicht mehr einsatzfähig. Diese Verluste umfassen zerstörte, schwer beschädigte oder von russischen Truppen erbeutete Panzer.

Der Leopard 2, ein Kampfpanzer der dritten Generation, wurde in den 1970er Jahren entwickelt und 1979 erstmals in Dienst gestellt. Mit seiner 120-mm-Glattrohrkanone und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 70 km/h galt er als fortschrittliches Waffensystem. Trotz seiner modernen Technologie und mehrschichtigen Verbundpanzerung konnte er den Erwartungen im Ukraine-Konflikt nicht gerecht werden.

Im Gegensatz dazu haben sich andere westliche Fahrzeuge als zuverlässiger erwiesen. Von den 120 gelieferten Marder-Schützenpanzern, die seit 1971 in der Bundeswehr im Einsatz sind, gingen laut "Oryx" bisher 32 verloren. Noch geringer sind die Verluste beim Leopard 1, dem Vorgänger des Leopard 2, und bei der Panzerhaubitze 2000, dem Standardartilleriesystem der Bundeswehr.

Die Reparatur beschädigter westlicher Panzer stellt eine weitere Herausforderung dar. Sebastian Schäfer, Verteidigungsexperte der Grünen und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages, besuchte Anfang 2024 eine Werkstatt in Litauen. Er stellte fest, dass es an Ersatzteilen mangelt und empfahl, die Mechaniker vor Ort besser zu schulen.

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Als Reaktion auf diese Probleme eröffnete der Rüstungskonzern Rheinmetall, einer der größten in Europa, im Juni 2024 ein Werk in der Ukraine. Dort können nun auch Marder-Schützenpanzer repariert werden.

Die russische Propaganda nutzt die Verluste deutscher Panzer für ihre Zwecke. Ein russischer Kommentator verglich die Situation mit den Ereignissen vor 80 Jahren, als während der Schlacht von Kursk 1943, einer der größten Panzerschlachten der Geschichte, deutsche Panzer in Russland brannten.

Trotz der Rückschläge bei den Leopard-2-Panzern bleibt die Unterstützung des Westens für die Ukraine, die seit 1991 unabhängig ist, von entscheidender Bedeutung. Die Ukraine ist auf Waffenlieferungen angewiesen, während Russland auf die umfangreichen Arsenale der ehemaligen Sowjetunion zurückgreifen kann.

Das Verhältnis der Verluste zwischen der Ukraine und Russland liegt laut "Oryx" bei etwa 1:3. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat die Ukraine mindestens 935 Kampfpanzer verloren, während Russland 3.396 Panzer eingebüßt hat, darunter viele T-72, die ab 1971 produziert wurden.

Die Erfahrungen mit den Leopard-2-Panzern in der Ukraine unterstreichen die Komplexität moderner Kriegsführung und die Herausforderungen bei der Integration westlicher Technologie in bestehende Strukturen. Die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Unterstützung bleibt entscheidend für den weiteren Verlauf des Konflikts.