Israelischer Luftangriff tötet Hisbollah-Chef: Regionale Spannungen eskalieren

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah bei israelischem Angriff getötet. US-Präsident Biden unterstützt Israels Vorgehen, während Baerbock vor Destabilisierung warnt. Iran verstärkt Sicherheitsmaßnahmen.

28. September 2024, 21:22  •  27 ansichten

Israelischer Luftangriff tötet Hisbollah-Chef: Regionale Spannungen eskalieren

Die Tötung des Hassan Nasrallah, Anführer der libanesischen Hisbollah, durch einen israelischen Luftangriff hat die Spannungen im Nahen Osten drastisch verschärft. Der Vorfall markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der regionalen Dynamik und könnte weitreichende Folgen haben.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident, bezeichnete den Angriff als "historischen Wendepunkt" und betonte Israels Entschlossenheit, den Kampf gegen seine Feinde fortzusetzen. Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, kontrolliert weite Teile des Südlibanon und wird von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft.

US-Präsident Joe Biden unterstützte Israels Vorgehen und nannte es eine "Maßnahme der Gerechtigkeit". Er verwies auf die Verantwortung der Hisbollah für zahlreiche amerikanische Opfer, insbesondere beim Doppelanschlag in Beirut 1983, bei dem fast 300 US-Soldaten ums Leben kamen.

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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerte hingegen Bedenken über die mögliche Destabilisierung der Region. Sie betonte, dass eine weitere Eskalation nicht im Interesse Israels liege und verwies auf internationale Bemühungen um eine Waffenruhe.

"Es droht die Destabilisierung des gesamten Libanons, und das ist in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels."

Annalena Baerbock warnt:

Der Angriff forderte nicht nur libanesische Opfer. Berichten zufolge wurde auch der iranische Brigadegeneral Abbas Nilforouschan, ein hochrangiger Kommandant der Revolutionsgarden, getötet. Dies unterstreicht die komplexen Verflechtungen in der Region.

Der Iran, Hauptunterstützer der Hisbollah, reagierte prompt. Ajatollah Ali Chamenei wurde an einen sicheren Ort gebracht, und die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt. Chamenei bezeichnete die Hisbollah als "unbesiegbar" und rief die islamische Welt zur Unterstützung auf.

Nasrallah, 1960 in Beirut geboren, führte die Hisbollah seit 1992. Unter seiner Führung entwickelte sich die Organisation zu einem mächtigen Akteur im Libanon, mit Sitzen im Parlament und einem umfangreichen sozialen Netzwerk. Gleichzeitig baute sie ein beträchtliches Raketenarsenal auf.

Die Situation bleibt äußerst angespannt. Israel erwägt eine Ausweitung seiner Offensive im Libanon, während die internationale Gemeinschaft zur Zurückhaltung mahnt. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Region in eine weitere Gewaltspirale gerät oder ob diplomatische Bemühungen Früchte tragen.