Israelischer Angriff tötet Hisbollah-Chef: Regionale Spannungen eskalieren

Hisbollah-Führer Nasrallah bei israelischem Luftangriff getötet. US-Präsident Biden unterstützt die Aktion, während Außenministerin Baerbock vor regionaler Destabilisierung warnt.

28. September 2024, 18:34  •  60 ansichten

Israelischer Angriff tötet Hisbollah-Chef: Regionale Spannungen eskalieren

Ein israelischer Luftangriff auf das mutmaßliche Hauptquartier der Hisbollah in einem Vorort von Beirut hat am Freitag, den 27. September 2024, zur Tötung des langjährigen Anführers Hassan Nasrallah geführt. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Nahost-Konflikt und hat die Spannungen in der Region weiter verschärft.

Hassan Nasrallah, der die Hisbollah seit 1992 als Generalsekretär führte, galt als eine der einflussreichsten Figuren im Nahen Osten. Die 1982 gegründete Organisation, die von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, kontrolliert weite Teile des Südlibanon und verfügt über ein beträchtliches Raketenarsenal.

US-Präsident Joe Biden bezeichnete den Angriff als "Maßnahme der Gerechtigkeit" und verwies auf die Verantwortung der Hisbollah für den Tod zahlreicher Amerikaner. Er betonte die fortgesetzte Unterstützung der USA für Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen vom Iran unterstützte Terrorgruppen.

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Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock äußerte hingegen Bedenken über die mögliche Destabilisierung der gesamten Region. Sie verwies auf einen erst kürzlich vorgelegten Vorschlag für eine dreiwöchige Waffenruhe, der eine weitere Eskalation verhindern sollte.

"Die Lage ist brandgefährlich. Es droht, dass diese ganze Region in die absolute Gewaltspirale weiter reinrutscht."

Annalena Baerbock warnt:

Bei dem Angriff kam auch der iranische Brigadegeneral Abbas Nilforouschan ums Leben, ein hochrangiger Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarden. Dies unterstreicht die komplexen Verflechtungen in der Region, wobei der Iran als wichtiger Unterstützer und Finanzier der Hisbollah gilt.

Die iranische Führung reagierte prompt auf die Ereignisse. Ajatollah Ali Chamenei wurde an einen sicheren Ort gebracht, während er die Hisbollah als "unbesiegbar" bezeichnete und die islamische Welt zur Unterstützung aufrief.

In den frühen Morgenstunden des 28. September 2024 rollte eine neue Welle israelischer Luftangriffe über den Süden Beiruts. Das israelische Militär gab an, gezielte Angriffe auf Waffendepots der Hisbollah durchgeführt zu haben. Hunderte Zivilisten flohen ins Beiruter Stadtzentrum, während das libanesische Gesundheitsministerium von sechs Todesopfern und 91 Verletzten berichtete.

Die Hisbollah, die auch Abgeordnete im libanesischen Parlament hat und ein weitreichendes soziales Netzwerk im Libanon unterhält, steht nun vor der Herausforderung, ihre Führung neu zu organisieren. Die Organisation, die 2006 einen Krieg gegen Israel führte und in den Syrienkrieg involviert war, wird für mehrere Terroranschläge weltweit verantwortlich gemacht.

Die jüngsten Entwicklungen haben das Potenzial, die ohnehin fragile Stabilität im Nahen Osten weiter zu erschüttern. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit großer Sorge, während die Bewohner der Region in Angst vor einer weiteren Eskalation leben.