Israel warnt vor Hisbollah-Waffenverstecken im Südlibanon

Israelischer Militärsprecher warnt vor versteckten Waffen der Hisbollah in Zivilgebieten des Südlibanons. Bewohner werden zur sofortigen Evakuierung aufgerufen.

23. September 2024, 05:37  •  91 ansichten

Israel warnt vor Hisbollah-Waffenverstecken im Südlibanon

Die israelischen Streitkräfte haben eine ernste Warnung an die Zivilbevölkerung im Südlibanon gerichtet. Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs, behauptet, die Hisbollah habe in zahlreichen Dörfern bis zu 80 Kilometer nördlich der israelischen Grenze Angriffswaffen in Wohnhäusern versteckt.

Die Hisbollah, eine schiitische Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, kontrolliert weite Teile des Südlibanons. Sie wird von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft und erhält Unterstützung vom Iran.

Hagari erklärte: "Die Hisbollah hat den Süden Libanons in eine Kampfzone verwandelt". Er forderte alle Zivilisten in der Nähe dieser vermeintlichen Waffenverstecke auf, das Gebiet umgehend zu verlassen. Diese Warnung betrifft eine beträchtliche Fläche, da der Libanon insgesamt etwa 10.452 km² groß ist.

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Die Situation an der israelisch-libanesischen Grenze, die etwa 120 km lang ist, bleibt angespannt. Seit 1948 befinden sich beide Länder offiziell im Kriegszustand. Im Jahr 2006 kam es zu einem 34-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah.

Auf die Frage nach einer möglichen Bodenoffensive im Südlibanon antwortete Hagari ausweichend, betonte jedoch das Ziel, die Sicherheit der Bewohner Nordisraels zu gewährleisten. Israel hat in jüngster Zeit seine militärischen Aktionen im Libanon verstärkt.

Die UN-Resolution 1701 fordert zwar die Entwaffnung aller bewaffneten Gruppen im Libanon, doch die Hisbollah verfügt weiterhin über ein umfangreiches Raketenarsenal. Zum Schutz vor Raketenangriffen hat Israel das Abwehrsystem "Iron Dome" entwickelt.

Die aktuelle Krise verschärft die ohnehin schwierige Lage im Libanon, der unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet. Die komplexe konfessionelle Machtaufteilung im Land erschwert zusätzlich eine einheitliche Reaktion auf die Situation.

UNIFIL-Truppen überwachen zwar den Waffenstillstand im Südlibanon, doch die Spannungen bleiben hoch. Die Hisbollah, die auch Sitze im libanesischen Parlament hat und soziale Einrichtungen betreibt, hat zudem Verbindungen zur Hamas im Gazastreifen und ist militärisch in Syrien aktiv.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da eine Eskalation weitreichende Folgen für die gesamte Region haben könnte.