Intensivierung der Kämpfe im Osten der Ukraine trotz Friedenshoffnungen

Russische Truppen verstärken Angriffe im Osten der Ukraine. Präsident Selenskyj zeigt sich dennoch optimistisch bezüglich eines baldigen Friedens. G7-Staaten beraten über weitere Unterstützung.

24. September 2024, 13:27  •  0 ansichten

Intensivierung der Kämpfe im Osten der Ukraine trotz Friedenshoffnungen

Die Lage im Osten der Ukraine bleibt angespannt, während die russischen Streitkräfte ihre Offensive intensivieren. Der ukrainische Generalstab berichtet von über 125 russischen Angriffen entlang der Front, wobei mehr als 50 davon im Raum Pokrowsk und Kurachowe stattfanden. Die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk, die bis 2016 noch Krasnoarmijsk hieß, steht im Fokus der russischen Bemühungen.

Trotz der schwierigen Lage an der Front zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj optimistisch. In einem Interview mit dem US-Sender ABC News äußerte er: "Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken." Selenskyj, der 2019 zum Präsidenten gewählt wurde, betonte die Bedeutung der fortgesetzten Unterstützung durch die USA und andere Partner.

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Die G7-Außenminister, die die sieben führenden Industrienationen vertreten, beraten am 24. September 2024 über mögliche Lieferungen von Langstreckenraketen an die Ukraine. Diese Diskussionen finden am Rande der UN-Vollversammlung in New York statt, die jährlich die Weltgemeinschaft zusammenbringt.

In einem separaten Treffen in New York sprach Wolodymyr Selenskyj mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Der ukrainische Präsident betonte die Bedeutung der deutschen Unterstützung und erwähnte Pläne für eine zweite Friedenskonferenz, nachdem bereits im Juni 2024 eine Konferenz in der Schweiz stattgefunden hatte.

: "Gemeinsam haben wir Tausende von Menschenleben gerettet, und wir können sicherlich noch mehr dazu beitragen, die Sicherheit auf dem gesamten europäischen Kontinent zu stärken."

Wolodymyr Selenskyj

Die Ukraine, der zweitgrößte Staat Europas nach Russland, kämpft seit dem 24. Februar 2022 gegen die russische Invasion. Trotz bedeutender Bodenschätze und einer strategisch wichtigen geografischen Lage sieht sich das Land mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die Donbass-Region, die die Oblaste Donezk und Luhansk umfasst, bleibt ein Brennpunkt des Konflikts.

Währenddessen berichtet das Institut für Kriegsstudien (ISW) vom mutmaßlichen Suizid eines hochrangigen russischen Kommandeurs. Juri Annekow, Leiter der 678. Kommunikationseinheit der russischen Luftstreitkräfte, soll sich am 23. September 2024 in einem Vorort von Moskau das Leben genommen haben. Als Grund werden Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten und Unzufriedenheit über die Behandlung der Soldaten genannt.

Die Situation bleibt komplex, und eine friedliche Lösung scheint trotz optimistischer Äußerungen noch in weiter Ferne. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die NATO-Staaten, beobachten die Entwicklungen genau und suchen nach Wegen, den Konflikt zu beenden, der seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 schwelt.