Hertha BSC: Neues Fußballstadion an der Jesse-Owens-Allee geplant

Expertenkommission favorisiert Standort für neues Hertha-Stadion. Sportsenatorin Spranger unterstützt Pläne für reines Fußballstadion mit 45.000 Plätzen am Olympiapark.

25. September 2024, 17:13  •  33 ansichten

Hertha BSC: Neues Fußballstadion an der Jesse-Owens-Allee geplant

Die Diskussion um ein neues Heimstadion für Hertha BSC nimmt konkrete Formen an. Eine Expertenkommission berät am 25. September 2024 über den möglichen Standort eines reinen Fußballstadions für den Berliner Traditionsverein. Die Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hat sich bereits klar positioniert und unterstützt die Pläne für einen Neubau.

Der favorisierte Standort für das neue Stadion liegt an der Jesse-Owens-Allee, benannt nach dem legendären US-Leichtathleten, der bei den Olympischen Spielen 1936 vier Goldmedaillen gewann. Diese Wahl wird von der Expertenkommission aus mehreren Gründen bevorzugt. Laut Spranger ermöglicht dieser Standort "weniger Eingriffe in den denkmalgeschützten Olympiapark" und berücksichtigt besser die Anforderungen des Umweltschutzes und der Verkehrserschließung.

Hertha BSC, 1892 gegründet und einer der ältesten Fußballvereine Berlins, plant seit Jahren ein eigenes Stadion mit einer Kapazität von etwa 45.000 Zuschauern. Der Verein, der seit 1963 mit Unterbrechungen in der Bundesliga spielt, trägt seine Heimspiele derzeit im Olympiastadion aus, das der Stadt gehört und für das Hertha Miete zahlen muss.

Das Olympiastadion, erbaut für die Olympischen Spiele 1936 und zwischen 2000 und 2004 umfassend modernisiert, fasst 74.475 Zuschauer. Es ist Teil des 132 Hektar großen Olympiaparks, der unter Denkmalschutz steht. Die Fans von Hertha BSC wünschen sich jedoch ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, ähnlich dem Westfalenstadion in Dortmund, das 1974 als erstes Stadion dieser Art in Deutschland eröffnet wurde.

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Die Pläne für den Neubau stoßen jedoch nicht überall auf Zustimmung. Ein Reitklub am Olympiapark, der das für die Olympischen Spiele 1936 errichtete Reitstadion mit Reithallen nutzt, hat sich gegen die Pläne der Kommission ausgesprochen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Expertenkommission entscheiden wird. Die Unterstützung der Sportsenatorin könnte jedoch ein wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Heimstadions für Hertha BSC sein. Ein modernes, reines Fußballstadion könnte dem Verein, der zweimal deutscher Meister wurde (1930 und 1931), neue Impulse geben und die Atmosphäre bei Heimspielen verbessern.

Die Entscheidung über den Stadionneubau fällt in eine Zeit, in der die durchschnittliche Zuschauerzahl in der Bundesliga in der Saison 2022/23 bei etwa 42.000 pro Spiel lag. Ein neues Stadion mit 45.000 Plätzen würde somit dem aktuellen Trend entsprechen und könnte Hertha BSC, auch bekannt als "Die Alte Dame", helfen, sich im Wettbewerb der Bundesliga besser zu positionieren.

"Ich unterstütze Hertha BSC bei den Plänen für ein Fußballstadion"

Sportsenatorin Iris Spranger (SPD)

Die Entwicklung des Stadionprojekts wird nicht nur für Hertha BSC und seine Fans von Bedeutung sein, sondern auch für die Stadtentwicklung Berlins, der mit über 3,7 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt Deutschlands. Es bleibt zu hoffen, dass bei der Entscheidung alle Aspekte - sportliche, wirtschaftliche und ökologische - sorgfältig abgewogen werden.