Hamburger Polizei verteilt Hunderte Strafzettel an "Elterntaxis"

Zu Schuljahresbeginn führte die Hamburger Polizei intensive Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden zahlreiche Verstöße festgestellt und fast 12.000 Gespräche mit Eltern geführt.

29. September 2024, 05:19  •  0 ansichten

Hamburger Polizei verteilt Hunderte Strafzettel an "Elterntaxis"

Zu Beginn des neuen Schuljahres im September 2024 führte die Hamburger Polizei eine umfangreiche Verkehrssicherheitsaktion durch. Der Fokus lag dabei auf dem Schutz der Erstklässler und der Kontrolle sogenannter "Elterntaxis". In den ersten drei Wochen nach Schulbeginn wurden zahlreiche Verstöße registriert und präventive Maßnahmen ergriffen.

Fast 1.650 Polizeibeamte kontrollierten im Rahmen der Aktionen "Schultüte" und "Schulwegsicherung" etwa 1.700 Personen und über 2.200 Fahrzeuge. Die Bilanz der Kontrollen ist beachtlich: 964 Strafzettel wegen Falschparkens, 315 Geschwindigkeitsübertretungen, 86 Fälle mangelhafter Kindersicherung, 58 Verstöße gegen die Anschnallpflicht und 36 Rotlichtverstöße wurden festgestellt. Zudem erhielten 20 Radfahrer Strafzettel wegen Fehlverhaltens.

Die Verkehrserziehung spielt eine wichtige Rolle in deutschen Grundschulen. Sie ist Teil des Lehrplans und wird durch verschiedene Initiativen unterstützt. Der "Schulwegpass" und die "Aktion Toter Winkel" sind beliebte Instrumente zur Förderung der Verkehrssicherheit bei Kindern. Erfreulicherweise tragen in Deutschland etwa 90% der Kinder einen Fahrradhelm, was zur Sicherheit im Straßenverkehr beiträgt.

Ein besonderes Augenmerk lag auf den sogenannten "Elterntaxis". Nach Angaben der Schulbehörde wird bis zu ein Drittel der Grundschulkinder mit dem Auto zur Schule gebracht. Dies entspricht dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 34%. Diese Praxis erhöht nicht nur die Unfallgefahr vor Schulen, sondern verhindert auch, dass Kinder selbstständig den Schulweg erlernen und bewältigen.

"Schulanfängerinnen und -anfänger bewegen sich noch unsicher im Straßenverkehr, deshalb bedarf es zum Schuljahresbeginn besonderer Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme."

Polizeisprecher

Um dem entgegenzuwirken, führten die Einsatzkräfte fast 11.900 Gespräche mit Eltern, Angehörigen und Bürgern. Bei Schuleingangsveranstaltungen nutzten sie die Gelegenheit zur breiten Aufklärung. Initiativen wie der "Laufbus", bei dem Kinder gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen, oder der "Walking Bus" fördern die selbstständige Mobilität der Schüler.

Die Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit zeigen Wirkung: In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern um 77% gesunken. Dennoch verunglückten laut ADAC Stiftung im Jahr 2023 rund 25.800 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr in Deutschland.

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Hamburg, mit seinen etwa 190 staatlichen Grundschulen, setzt sich aktiv für die Sicherheit seiner Schüler ein. Anfang September 2024 wurden rund 17.500 Erstklässler eingeschult. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, gibt es in Deutschland über 50.000 Schülerlotsen und mehr als 1.000 Schulwegehelfer-Programme.

Die Verkehrssicherheit von Kindern bleibt ein wichtiges Thema. Initiativen wie die "FahrRad!"-Kampagne und der digitale "Schulwegplaner" unterstützen Eltern und Kinder bei der sicheren Bewältigung des Schulwegs. Ziel ist es, Kinder zu selbstständigen und sicheren Verkehrsteilnehmern zu erziehen und gleichzeitig die Zahl der "Elterntaxis" zu reduzieren.