Grüne: Erste Kandidaten für Parteivorsitz nach Rücktrittsankündigung

Nach dem angekündigten Rücktritt der Grünen-Spitze gibt es erste Bewerbungen für den Vorsitz. Franziska Brantner und Felix Banaszak wollen kandidieren, während die Grüne Jugend aus Protest austritt.

27. September 2024, 12:46  •  43 ansichten

Grüne: Erste Kandidaten für Parteivorsitz nach Rücktrittsankündigung

Die Grünen, eine 1980 gegründete Partei mit Wurzeln in der Friedens- und Umweltbewegung, stehen vor einem bedeutenden Umbruch. Nach dem angekündigten Rücktritt des gesamten Bundesvorstands, einschließlich der Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang, zeichnen sich nun die ersten Bewerbungen für deren Nachfolge ab.

Laut Berichten der "Rheinischen Post" planen Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak für den Parteivorsitz zu kandidieren. Für den Posten des Politischen Bundesgeschäftsführers soll sich Fraktionsvize Andreas Audretsch bewerben. Diese Kandidaturen könnten bereits heute, am 27. September 2024, offiziell bekannt gegeben werden.

Der Rücktritt des Bundesvorstands, der für Mitte November 2024 geplant ist, wird als Konsequenz aus den jüngsten Wahlmisserfolgen der Partei gesehen. Bei der Bundestagswahl 2021 erreichten die Grünen 14,8% der Stimmen, konnten jedoch seitdem ihre Ziele nicht vollständig umsetzen.

Image

Interessanterweise hat die Grüne Jugend, die Jugendorganisation der Partei, aus Protest gegen den aktuellen Kurs der Grünen ihren geschlossenen Austritt angekündigt. Dies zeigt die internen Spannungen innerhalb der Partei, die sich traditionell für Klimaschutz, erneuerbare Energien und soziale Gerechtigkeit einsetzt.

Die Grünen, die über 125.000 Mitglieder zählen und in allen 16 Bundesländern vertreten sind, stehen nun vor der Herausforderung, ihre Führung neu zu strukturieren. Die Partei, die von 1998 bis 2005 Teil der Bundesregierung war und mit Joschka Fischer den ersten grünen Außenminister Deutschlands stellte, muss sich neu positionieren.

Die Neuwahl des Bundesvorstands ist für Mitte November 2024 in Wiesbaden geplant. Dabei wird die Partei ihre traditionelle Struktur mit zwei gleichberechtigten Vorsitzenden, einer Frau und einem Mann, beibehalten. Diese Struktur spiegelt das Engagement der Grünen für Gleichstellung wider, das sich auch in ihrer 50%-Frauenquote für Parteiämter und Wahllisten zeigt.

"Wir setzen uns für Klimaschutz, erneuerbare Energien und soziale Gerechtigkeit ein. Unsere Partei unterstützt die Energiewende, den Ausstieg aus der Atomenergie und eine progressive Steuerpolitik."

Grüne Partei-Grundsätze

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Grünen, die Teil der Europäischen Grünen Partei sind, sich neu aufstellen und ihre politischen Ziele, darunter die Unterstützung für ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine liberale Drogenpolitik, weiterverfolgen werden.