Großer Kokainfund in NRW: 95 kg Drogen in Bananenkartons entdeckt

In Nordrhein-Westfalen wurden 95 Kilogramm Kokain in Bananenkartons gefunden. Der Fund in elf Supermarkt-Filialen hat einen Schwarzmarktwert von über 7 Millionen Euro.

23. September 2024, 15:07  •  27 ansichten

Großer Kokainfund in NRW: 95 kg Drogen in Bananenkartons entdeckt

In einer unerwarteten Wendung der Ereignisse haben Mitarbeiter mehrerer Supermarkt-Filialen in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, eine beträchtliche Menge Kokain entdeckt. Die Polizei berichtete am 23. September 2024 von insgesamt 95 Kilogramm der illegalen Substanz, die in Bananenkartons versteckt waren. Der geschätzte Schwarzmarktwert dieser Drogenmenge beläuft sich auf über sieben Millionen Euro.

Die ersten Funde wurden am 10. September 2024 in zwei Filialen eines Lebensmitteldiscounters in Mönchengladbach gemacht. Im Laufe des Tages tauchten weitere Kokainpakete in Filialen derselben Kette in Duisburg, Krefeld sowie in den Kreisen Viersen, Heinsberg und Neuss auf. Insgesamt waren elf Filialen betroffen.

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Die Ermittler vermuten, dass es sich um einen Irrläufer handelt. Die Bananenlieferung mit den Drogen gelangte offenbar zunächst in ein Zentrallager des Discounters und wurde von dort aus an die verschiedenen Filialen verteilt. Dies deutet darauf hin, dass der Lebensmitteldiscounter nicht der beabsichtigte Empfänger war und den Drogenhändlern ein kostspieliger Fehler unterlaufen ist.

Laut den bisherigen Ermittlungen stammt die kokainhaltige Bananenlieferung aus Südamerika. Die Früchte und Drogen wurden auf dem Seeweg zum Hafen von Antwerpen transportiert, dem zweitgrößten Seehafen Europas. Von dort aus gelangte ein Teil der Bananenlieferung zum betroffenen Discounter.

Es ist bekannt, dass Bananenplantagen häufig für den Drogenschmuggel missbraucht werden. Bananen, die weltweit am meisten konsumierte Frucht, haben eine Haltbarkeit von etwa 7-10 Tagen nach der Ernte, was sie zu einem beliebten Versteck für Drogenhändler macht.

Die Ermittler vermuten eine mögliche Verbindung zur sogenannten Mocro-Mafia, einer niederländisch-marokkanischen kriminellen Organisation, die für ihre extreme Gewaltbereitschaft bekannt ist. Diese Gruppe soll in den letzten Jahren auch in Deutschland mehrere Gewalttaten verübt haben.

Der Kokainfund in Nordrhein-Westfalen unterstreicht die wachsende Problematik des Drogenkonsums in Europa. Seit seiner Isolierung durch Albert Niemann im Jahr 1859 hat Kokain eine turbulente Geschichte. Der Konsum dieser Droge hat in den letzten Jahren in Europa zugenommen, wobei die EU ein wichtiger Absatzmarkt für südamerikanisches Kokain geworden ist.

Die Strafverfolgung von Drogenkriminalität kostet jährlich Milliarden, während der globale Kokainmarkt 2020 einen geschätzten Wert von 99,6 Milliarden US-Dollar hatte. In Deutschland liegt der Einzelhandelspreis für Kokain bei etwa 70-100 Euro pro Gramm, wobei die durchschnittliche Reinheit in Europa bei etwa 60% liegt.

Eine spezielle Ermittlungskommission hat die Arbeit aufgenommen, wobei die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach, die für über 500.000 Einwohner zuständig ist, die Federführung in dem Verfahren übernommen hat. Die Ermittlungen dauern an, während die Behörden versuchen, die Hintermänner dieses fehlgeschlagenen Drogenschmuggels zu identifizieren.

Dieser Vorfall verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel und unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen und internationaler Zusammenarbeit zur Bekämpfung dieser kriminellen Aktivitäten.