Fahrrad-Demo gegen A5-Ausbau: Route auf A648 verlegt

Geplante Fahrrad-Demonstration gegen A5-Erweiterung wird auf die A648 verlegt. Tausende Teilnehmer erwarten die Organisatoren für den Protest am Sonntag in Frankfurt.

29. September 2024, 06:10  •  0 ansichten

Fahrrad-Demo gegen A5-Ausbau: Route auf A648 verlegt

Am Sonntag, den 29. September 2024, findet in Frankfurt am Main eine bedeutende Fahrrad-Demonstration statt. Der Protest richtet sich gegen den geplanten Ausbau der A5 auf zehn Spuren am Frankfurter Kreuz, einem der verkehrsreichsten Autobahnkreuze Europas.

Ursprünglich war geplant, die Demonstration direkt auf der A5 durchzuführen. Dies wurde jedoch von der Stadt Frankfurt aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Der Verwaltungsgerichtshof Hessen in Kassel bestätigte am Freitag dieses Verbot. Trotz Bemühungen der Organisatoren, die sogar das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anriefen, blieb die Entscheidung bestehen.

Als Alternative haben die Veranstalter nun die A648, auch bekannt als Theodor-Heuss-Allee, als Demonstrationsroute gewählt. Der Start ist für 14:00 Uhr am Mainkai, Teil der historischen Altstadt Frankfurts, geplant. Die Organisatoren rechnen mit tausenden Teilnehmern.

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Die Demonstration wird von einem breiten Bündnis unterstützt, darunter über 60 Organisationen wie Verkehrs- und Umweltverbände sowie Bürgerinitiativen. Zu den Unterstützern gehören vermutlich auch bekannte Verbände wie die Deutsche Umwelthilfe und der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club), der über 200.000 Mitglieder zählt.

Der Protest richtet sich gegen den geplanten Ausbau der A5, die als eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland gilt. Die A5 wurde ursprünglich in den 1930er Jahren als Teil der Reichsautobahn gebaut und ist seitdem ein zentraler Bestandteil des deutschen Autobahnnetzes, das mittlerweile über 13.000 km umfasst.

Eine kürzlich durchgeführte Machbarkeitsstudie hat den umstrittenen Ausbau auf zehn Spuren als technisch realisierbar eingestuft. Dies erinnert an die erste Machbarkeitsstudie für eine deutsche Autobahn, die bereits 1925 durchgeführt wurde.

Die Fahrrad-Demonstration reiht sich in eine lange Tradition des Fahrradaktivismus ein. Die erste Fahrrad-Demonstration in Deutschland fand 1979 in Bremen statt, während die ersten "Critical Mass" Veranstaltungen in den 1990er Jahren aufkamen. Bemerkenswert ist, dass die erste Fahrrad-Demonstration auf einer deutschen Autobahn erst 2019 stattfand.

Der Protest unterstreicht die wachsende Bedeutung nachhaltiger Mobilität. In Frankfurt gibt es bereits über 1.000 km Radwege, und das Bundesverkehrsministerium plant bis 2030 den Bau von 900 km neuer Radschnellwege in ganz Deutschland. Dies ist besonders relevant angesichts der Tatsache, dass der Verkehrssektor für etwa 20% der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich ist.

Die Demonstration am Sonntag wird zeigen, wie stark das öffentliche Interesse an nachhaltiger Verkehrspolitik ist. Sie erinnert auch daran, dass das Versammlungsrecht im Grundgesetz verankert ist und ein wichtiges Instrument der demokratischen Meinungsäußerung darstellt.