Chinesisches Atom-U-Boot sinkt: Rückschlag für Militärmodernisierung

Ein neues chinesisches Atom-U-Boot der Zhou-Klasse ist vor Wuhan gesunken. Der Vorfall, der als schwerer Schlag für Chinas Marinepläne gilt, wurde von US-Quellen bestätigt.

26. September 2024, 19:51  •  263 ansichten

Chinesisches Atom-U-Boot sinkt: Rückschlag für Militärmodernisierung

Im Frühjahr 2024 ereignete sich ein bedeutender Zwischenfall in der chinesischen Marineentwicklung. Ein neuartiges Atom-U-Boot der Zhou-Klasse sank in der Nähe einer Werft bei Wuhan. Diese Information wurde von einem Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums gegenüber dem "Wall Street Journal" bestätigt.

Die Zhou-Klasse, benannt nach Zhou Enlai, dem ersten Premierminister der Volksrepublik China, ist Teil eines umfangreichen Programms zur Modernisierung der chinesischen Marine. China, das bereits über die größte Flotte weltweit verfügt, strebt eine signifikante Erweiterung seiner Atom-U-Boot-Kapazitäten an. Bis 2030 plant das Land, seine nuklear betriebene U-Boot-Flotte auf 21 Einheiten zu vergrößern.

Satellitenaufnahmen dokumentieren den Vorfall. Im Februar 2024 war das U-Boot noch an einem Pier der Wuchuan Shuang Liu Basis zu sehen. Spätere Bilder aus dem Juni 2024 zeigen Bergungsarbeiten mit Schwimmkränen. Diese Verlagerung der U-Boot-Entwicklung von Huludao nach Wuhan ist Teil einer größeren strategischen Neuausrichtung.

Brent Sadler, ehemaliger US-Marineoffizier, bewertet den Vorfall als erheblichen Rückschlag für Chinas maritime Ambitionen. Er prognostiziert eine Verzögerung in den Erweiterungsplänen der chinesischen Atom-U-Boot-Flotte.

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Die chinesische Regierung versuchte offenbar, den Vorfall geheim zu halten. Trotz erfolgreicher Bergung wird es voraussichtlich Monate dauern, bis das U-Boot wieder einsatzfähig ist.

Wuhan, oft als "Chicago Chinas" bezeichnet, hat eine lange Tradition im Schiffbau, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Stadt liegt strategisch günstig am Zusammenfluss von Jangtsekiang und Han-Fluss. Der Jangtsekiang, mit 6.380 km der längste Fluss Asiens, spielt eine zentrale Rolle in Chinas maritimer Strategie.

Die Entwicklung von Atom-U-Booten in China begann in den 1950er Jahren, wobei das erste 1974 in Dienst gestellt wurde. Heute verfügt China über etwa 79 U-Boote, darunter 12 mit Nuklearantrieb. Diese können monatelang unter Wasser operieren, ohne aufzutauchen.

Chinas massive Investitionen in die Modernisierung seiner Streitkräfte sind Teil der "Zwei-Ozean-Strategie", die darauf abzielt, sowohl im Pazifik als auch im Indischen Ozean eine dominante Rolle zu spielen. 2019 stellte China seinen ersten selbstgebauten Flugzeugträger in Dienst, ein weiterer Meilenstein in diesem Prozess.

Trotz dieser Fortschritte bleibt die US-Marine technologisch führend, insbesondere im Bereich der U-Boot-Technologie. Der Vorfall in Wuhan unterstreicht die Herausforderungen, denen sich China bei der Entwicklung komplexer Militärtechnologien gegenübersieht.

"Der Unfall wird Chinas Pläne zur Erweiterung seiner Atom-U-Boot-Flotte verlangsamen"

Einschätzung eines Experten

Dieser Rückschlag könnte weitreichende Auswirkungen auf Chinas maritime Ambitionen haben. Die Komplexität und die hohen Kosten der Atom-U-Boot-Technologie stellen erhebliche Hürden dar. Dennoch ist zu erwarten, dass China seine Bemühungen zur Modernisierung und Erweiterung seiner Seestreitkräfte fortsetzen wird, um seine strategischen Ziele in der Region zu verfolgen.