Brandenburger Polizei sucht Identität eines Toten: Neue Hinweise erbeten

Seit über zwei Jahren versucht die Polizei Brandenburg, einen unbekannten Toten zu identifizieren. Mit einer Gesichtsrekonstruktion und Beschreibung der hochwertigen Kleidung hofft man auf neue Hinweise aus der Bevölkerung.

27. September 2024, 15:54  •  223 ansichten

Brandenburger Polizei sucht Identität eines Toten: Neue Hinweise erbeten

Die Polizei Brandenburg bemüht sich seit mehr als zwei Jahren, die Identität eines unbekannten Verstorbenen aufzuklären. Am 29. Juli 2022 wurde in einem Waldgebiet nahe Groß Glienicke, einem Ortsteil von Potsdam, eine stark verweste Leiche entdeckt. Trotz intensiver Ermittlungen konnte bisher nicht geklärt werden, wer der Mann war.

Um neue Anhaltspunkte zu gewinnen, hat die Polizei im November 2023 eine forensische Gesichtsrekonstruktion veröffentlicht. Diese Technik wird häufig eingesetzt, um unbekannte Verstorbene zu identifizieren und gehört zu den fortschrittlichen Methoden der modernen Kriminalistik.

Der Verstorbene wird als überdurchschnittlich groß beschrieben, mit einer Körpergröße von über 1,90 Metern. Dies ist bemerkenswert, da die durchschnittliche Körpergröße deutscher Männer bei 180 cm liegt. Das Alter des Mannes wird auf 45 bis 55 Jahre geschätzt.

Auffällig ist die hochwertige Kleidung des Toten. Er trug einen grauen Wollmantel und einen Ledergürtel der Marke Hugo Boss, einem renommierten deutschen Modekonzern. Zudem fand man ein weißes Poloshirt und eine Baumwollhose von Livergy, einer Eigenmarke der Supermarktkette Lidl. Seine Füße steckten in schwarzen Lederschuhen von Clarks in der Größe 47.

Die Polizei Brandenburg, die mit etwa 8.000 Mitarbeitern zu den größeren Landespolizeien gehört, arbeitet eng mit dem Landeskriminalamt zusammen, um den Fall zu lösen. In Deutschland werden jährlich etwa 200-300 unbekannte Tote gefunden, was die Bedeutung solcher Ermittlungen unterstreicht.

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Obwohl es keine Hinweise auf ein Verbrechen gibt, ist die Aufklärung der Identität eine wichtige Aufgabe der Polizei. Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten in Deutschland liegt bei über 90%, was die Effizienz der Ermittlungsbehörden zeigt.

Die Behörden setzen neben der Gesichtsrekonstruktion möglicherweise auch auf moderne Technologien wie DNA-Analysen und Isotopen-Untersuchungen, die Hinweise auf die Herkunft einer Person geben können. Zudem wird die internationale Polizeikooperation genutzt, um mögliche Verbindungen zu anderen Ländern zu prüfen.

Brandenburg, das fünftgrößte Bundesland Deutschlands, ist zu etwa einem Drittel mit Wald bedeckt. Dies erschwert oft die Auffindung und Identifizierung von Verstorbenen in abgelegenen Gebieten.

Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer Hinweise zur Identität des Verstorbenen geben kann oder jemanden vermisst, auf den die Beschreibung zutreffen könnte, wird gebeten, sich unter der Fahndungsnummer 96-23 bei der Polizeiinspektion Potsdam zu melden.

Ungelöste Fälle wie dieser werden in Deutschland als "Cold Cases" bezeichnet und bleiben oft jahrelang in den Akten der Ermittler. Die Hoffnung bleibt, dass neue Hinweise oder fortschrittliche Technologien in Zukunft zur Aufklärung beitragen können.