Botswanas Präsident droht mit Abschuss von 20.000 Elefanten

Botswanas Staatschef erwägt drastische Maßnahmen im Elefanten-Streit mit Deutschland. Nach ausbleibendem Echo auf sein Angebot, plant er nun den Abschuss tausender Tiere zur Nahrungsversorgung.

25. September 2024, 22:42  •  89 ansichten

Botswanas Präsident droht mit Abschuss von 20.000 Elefanten

In einer überraschenden Wendung des Konflikts zwischen Botswana und Deutschland bezüglich der Einfuhr von Jagdtrophäen hat der botsuanische Präsident Mokgweetsi Masisi eine drastische Maßnahme angekündigt. Er erwägt den Abschuss von 20.000 Elefanten, um die Nahrungsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

Diese Ankündigung folgt auf ein früheres Angebot Masisis, die gleiche Anzahl von Elefanten nach Deutschland zu senden. Dieses Angebot, das im April 2024 unterbreitet wurde, blieb laut dem Präsidenten ohne Antwort seitens der deutschen Bundesregierung.

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Masisi begründet seine Entscheidung mit der aktuellen Notlage in Botswana. Das Land erlebt, wie das gesamte südliche Afrika, die schwerste Dürre seit einem halben Jahrhundert. "Unsere Menschen hungern. Die Elefanten drohen zu sterben", erklärte der Präsident. Er fügte hinzu, dass die Versorgung der Bevölkerung Priorität habe und dass Elefantenfleisch durchaus verzehrt werde.

Der Konflikt hat seinen Ursprung in einer Debatte über mögliche weitere Beschränkungen der Einfuhr von Jagdtrophäen, die im Frühjahr 2024 aufkam. Die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen unterstützt solche Beschränkungen, was zu Kritik von Vertretern afrikanischer Länder, insbesondere Botswanas, führte.

Botswana beherbergt mit etwa 130.000 Tieren die größte Elefantenpopulation Afrikas. Diese majestätischen Tiere, die bis zu 70 Jahre alt werden können, spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem. Ein ausgewachsener afrikanischer Elefant kann bis zu 6 Tonnen wiegen und täglich bis zu 300 kg Nahrung sowie 190 Liter Wasser konsumieren.

Die Beziehung zwischen Mensch und Elefant in Botswana ist komplex. Von 2014 bis 2019 war die Jagd auf Elefanten im Land verboten. Der internationale Handel mit Elfenbein ist seit 1989 untersagt. Dennoch sieht Botswana in der kontrollierten Jagd eine wichtige Einnahmequelle.

Elefanten sind für ihre Intelligenz und ihr ausgezeichnetes Langzeitgedächtnis bekannt. Sie kommunizieren über große Entfernungen mit Infraschall und haben komplexe soziale Strukturen. Ihr Rüssel enthält etwa 40.000 Muskeln, und ihre Stoßzähne wachsen lebenslang.

"Wie Sie wissen, hat Botswana im April dieses Jahres Deutschland, mit größtem Respekt, 20.000 unserer Elefanten angeboten"

Präsident Mokgweetsi Masisi erklärt:

Die Situation in Botswana ist vielschichtig. Das Land, das seit 1966 unabhängig ist, hat eine Fläche von etwa 581.730 km² und eine durchschnittliche Lebenserwartung von 69,9 Jahren. Englisch ist die Amtssprache, obwohl Setswana weit verbreitet ist.

Die Ankündigung Masisis wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Botswana gegenübersieht. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Entwicklung reagieren wird und ob eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl den Schutz der Elefanten als auch die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt.