Biden warnt vor Eskalation im Nahen Osten, hofft auf Diplomatie

US-Präsident Biden äußert Bedenken über möglichen umfassenden Krieg im Nahen Osten, sieht aber Chancen für diplomatische Lösung. Er betont Unterstützung für Israel, fordert jedoch Zweistaatenlösung.

25. September 2024, 17:19  •  28 ansichten

Biden warnt vor Eskalation im Nahen Osten, hofft auf Diplomatie

In einer Zeit wachsender Spannungen im Nahen Osten hat US-Präsident Joe Biden seine Besorgnis über eine mögliche Eskalation zum Ausdruck gebracht, gleichzeitig aber die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung betont. In der ABC-Talkshow "The View", die seit 1997 ausgestrahlt wird, äußerte sich der 46. Präsident der Vereinigten Staaten zu der komplexen Situation in der Region, die etwa 18 Länder in Südwestasien und Nordafrika umfasst.

Biden erklärte: "Ein umfassender Konflikt ist möglich, aber ich glaube, dass wir noch immer die Möglichkeit haben, eine Vereinbarung zu erzielen, die die gesamte Region grundlegend verändern könnte." Diese Aussage unterstreicht die Dringlichkeit der Lage in einem Gebiet, das seit über einem Jahrhundert von Konflikten geprägt ist.

Der US-Präsident hob die Bereitschaft der arabischen Welt hervor, Abkommen mit Israel zu schließen, vorausgesetzt, Israel sei zu Änderungen in seiner Politik bereit. Die arabische Welt, bestehend aus 22 Ländern mit über 400 Millionen Einwohnern, spielt eine Schlüsselrolle in den regionalen Dynamiken.

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Trotz seiner klaren Unterstützung für Israel, die die langjährige Allianz zwischen den USA und Israel seit 1948 widerspiegelt, distanzierte sich Biden von der Politik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. "Ich stimme seiner Position nicht zu", erklärte Biden und bekräftigte seine Überzeugung von der Notwendigkeit einer Zweistaatenlösung - ein Konzept, das erstmals 1947 von den Vereinten Nationen vorgeschlagen wurde.

Die Komplexität der Situation wird durch die Ablehnung der Zweistaatenlösung sowohl durch Netanjahu als auch durch die Hamas verdeutlicht. Die Hamas, 1987 gegründet und seit 2007 Kontrolle über den Gazastreifen ausübend, und Netanjahu, der am längsten amtierende Premierminister Israels, repräsentieren gegensätzliche Positionen in diesem langjährigen Konflikt.

Die Region steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Wasserknappheit, die Flüchtlingsfrage und die komplexe Geopolitik, beeinflusst durch den Ölreichtum einiger Länder. Jerusalem, eine heilige Stadt für drei Weltreligionen, bleibt ein zentraler Punkt der Auseinandersetzungen.

Trotz der Schwierigkeiten gibt es Hoffnungsschimmer. Die Abraham-Abkommen von 2020, die die Beziehungen zwischen Israel und einigen arabischen Staaten normalisierten, zeigen, dass Fortschritte möglich sind. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Vereinten Nationen, die zahlreiche Resolutionen zum Nahostkonflikt verabschiedet haben, spielt weiterhin eine wichtige Rolle bei der Suche nach einer friedlichen Lösung.

Bidens Äußerungen unterstreichen die anhaltende Bedeutung des Nahen Ostens für die globale Stabilität und den Welthandel, nicht zuletzt aufgrund strategischer Punkte wie dem Suezkanal. Die Herausforderung bleibt, einen Weg zu finden, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt und gleichzeitig einen dauerhaften Frieden in der Region ermöglicht.