Baerbock fordert Frau als nächste UN-Generalsekretärin

Außenministerin Baerbock plädiert für eine weibliche Nachfolge von UN-Generalsekretär Guterres. In der 80-jährigen Geschichte der UN gab es bisher nur männliche Führungskräfte.

27. September 2024, 08:43  •  0 ansichten

Baerbock fordert Frau als nächste UN-Generalsekretärin

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich bei der UN-Generaldebatte in New York für die Wahl einer Frau als nächste UN-Generalsekretärin ausgesprochen. Sie betonte, dass in der 80-jährigen Geschichte der Organisation noch nie eine Frau dieses Amt bekleidet hat, obwohl Frauen mindestens 50 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.

Die Vereinten Nationen, die am 24. Oktober 1945 gegründet wurden, hatten bisher neun männliche Generalsekretäre. Der aktuelle Amtsinhaber, der Portugiese António Guterres, wird seine zweite Amtszeit im Jahr 2026 beenden. Interessanterweise hat sich Guterres selbst für eine weibliche Nachfolgerin ausgesprochen.

In UN-Kreisen wird spekuliert, dass die nächste Führungsperson aus dem sogenannten globalen Süden kommen könnte. Ein Name, der in diesem Zusammenhang oft genannt wird, ist Mia Mottley, die Ministerpräsidentin von Barbados.

Baerbock argumentierte, dass es an der Zeit sei, Gleichheit und Gerechtigkeit nicht nur in der Welt zu fordern, sondern auch innerhalb der UN-Strukturen zu praktizieren. Sie schlug vor, schon jetzt zu üben, "Frau Generalsekretärin, Sie haben das Wort" zu sagen.

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Es ist erwähnenswert, dass die UN derzeit 193 Mitgliedstaaten hat und sechs offizielle Sprachen verwendet: Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch. Das UN-Sekretariat beschäftigt weltweit etwa 44.000 Mitarbeiter.

Die Wahl eines UN-Generalsekretärs folgt einem komplexen Prozess. Der Sicherheitsrat, der aus 15 Mitgliedern besteht, darunter 5 ständige, empfiehlt einen Kandidaten, der dann von der Generalversammlung gewählt wird. Die Amtszeit beträgt in der Regel fünf Jahre.

Es ist interessant zu bemerken, dass die UN-Friedenstruppen 1988 den Friedensnobelpreis erhielten und die Organisation derzeit 12 Friedensmissionen weltweit verwaltet. Das Budget der UN für 2021 betrug etwa 3,2 Milliarden US-Dollar.

Die Forderung nach einer weiblichen Führung kommt zu einer Zeit, in der die UN vor zahlreichen globalen Herausforderungen steht. Die Organisation, deren Hauptquartier sich in New York City befindet und exterritoriale Rechte in den USA genießt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung internationaler Krisen und der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Nationen.

"Wenn diese Organisation also Gleichheit und Gerechtigkeit in der Welt fordert, ist es längst überfällig, dass wir dies hier in New York zeigen."

Annalena Baerbock sagte:

Die Wahl einer Frau als UN-Generalsekretärin wäre ein historischer Schritt für die Organisation und könnte als Symbol für Fortschritt und Gleichberechtigung auf globaler Ebene dienen.