AfD-Erfolge in Brandenburg, SPD dominiert im Berliner Umland

Bei der Landtagswahl in Brandenburg erzielte die AfD Siege in ländlichen Gebieten, während die SPD im Berliner Umland dominierte. Die Koalitionsbildung gestaltet sich schwierig.

23. September 2024, 04:00  •  58 ansichten

AfD-Erfolge in Brandenburg, SPD dominiert im Berliner Umland

Bei der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September 2024 zeigte sich ein gespaltenes Bild. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) unter Führung des amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke erreichte landesweit 30,9 Prozent der Stimmen, dicht gefolgt von der Alternative für Deutschland (AfD) mit 29,2 Prozent.

In den dünn besiedelten Regionen Brandenburgs, dem fünftgrößten Bundesland Deutschlands, feierte die AfD beachtliche Erfolge. Das Bundesland, bekannt für seine zahlreichen Seen und Wälder, weist eine der niedrigsten Bevölkerungsdichten in Deutschland auf. Im Gegensatz dazu dominierte die SPD in den 14 Wahlkreisen, die direkt an Berlin angrenzen.

Die AfD konnte zwei Wahlkreise im Berliner Umland für sich gewinnen. In Barnim III, angrenzend an die Berliner Bezirke Lichtenberg und Pankow, siegte die AfD-Kandidatin Lena Kotré mit 34,9 Prozent der Erststimmen. In Barnim II gewann der AfD-Kandidat Steffen John knapp mit 26,3 Prozent. Die übrigen stadtnahen Wahlkreise gingen an die SPD.

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Im Rest des Bundeslandes, das eine lange industrielle Tradition besonders im Bereich Braunkohle hat, sicherte sich die AfD 23 Wahlkreise, während die SPD nur sieben Wahlkreise außerhalb des Berliner Umlands gewinnen konnte.

Die Koalitionsbildung in Potsdam, der Hauptstadt Brandenburgs und Sitz des Landtags im historischen Stadtschloss, gestaltet sich nun kompliziert. Die bisherigen Koalitionspartner der SPD, die CDU und die Grünen, mussten deutliche Verluste hinnehmen. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte mit 13,5 Prozent den dritten Platz, gefolgt von der CDU mit 12,1 Prozent.

"Die Grünen, Linken und Freien Wähler scheiterten alle an der Fünf-Prozent-Hürde und sind raus aus dem Potsdamer Landtag. Die FDP war dort schon bisher nicht vertreten und erreichte jetzt nur noch 0,8 Prozent."

Wahlergebnis Brandenburg 2024

Die Wahlbeteiligung erreichte mit 72,9 Prozent einen Rekordwert für Landtagswahlen in Brandenburg. Dies unterstreicht die Bedeutung der Wahl für die Bürger des Landes, das 1990 nach der Wiedervereinigung neu gegründet wurde und eine reiche Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen kann.

Brandenburg, das Berlin vollständig umschließt und an Polen grenzt, steht nun vor der Herausforderung, eine stabile Regierung zu bilden. Der Ministerpräsident wird vom Landtag gewählt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in diesem wichtigen Bundesland, das auch ein bedeutender Standort für erneuerbare Energien ist, entwickeln wird.

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