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Zweite Stickstoff-Hinrichtung in Alabama sorgt für Kontroverse

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In Alabama wurde zum zweiten Mal ein Häftling mit Stickstoff hingerichtet. Die umstrittene Methode löst Bedenken aus. UN-Experten warnen vor möglicher Folter.

In den Vereinigten Staaten hat der Bundesstaat Alabama erneut die umstrittene Hinrichtungsmethode mit Stickstoff angewandt. Der 59-jährige Alan Miller, verurteilt wegen dreifachen Mordes, wurde am Donnerstagabend im Bezirk Shelby County exekutiert. Diese Methode, bei der dem Verurteilten über eine Maske Stickstoff zugeführt wird, führt zum Tod durch Sauerstoffmangel.

Steve Marshall, Generalstaatsanwalt von Alabama, erklärte, Miller habe das Bewusstsein verloren und einige "unruhige Atemzüge" sowie leichte Bewegungen gezeigt, bevor sein Tod um 18:38 Uhr festgestellt wurde. Marshall bezeichnete die Methode als "human und effektiv".

Die Hinrichtung Millers ist die zweite ihrer Art in Alabama und die 1600. in den USA seit 1976. Allein in diesem Jahr wurden bereits 18 Todesurteile vollstreckt. Die Todesstrafe bleibt in 27 US-Bundesstaaten legal, obwohl sie in einigen de facto nicht mehr angewandt wird.

Die Anwendung von Stickstoff zur Hinrichtung hat eine intensive Debatte ausgelöst. Das UN-Menschenrechtsbüro warnte nach der ersten Anwendung Anfang des Jahres vor einer möglichen Verbreitung dieser Methode. Ravina Shamdasani, UN-Menschenrechtssprecherin, äußerte Bedenken:

"Wir läuten die Alarmglocken, weil dies möglicherweise eine Form von menschenrechtswidriger Folter darstellt"

UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani warnt:

Die Kontroverse um Hinrichtungsmethoden in den USA ist nicht neu. Seit der ersten dokumentierten Hinrichtung im Jahr 1608 haben sich die Methoden stetig weiterentwickelt. Die elektrische Hinrichtung wurde 1890 eingeführt, gefolgt von der Gaskammer 1924 und der letalen Injektion 1982. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Todesstrafe höchst umstritten.

Die USA sind das einzige G7-Land, das die Todesstrafe noch anwendet. Weltweit wenden 55 Länder diese Strafe an, während die UN-Generalversammlung seit 2007 ein globales Moratorium fordert. Die Europäische Union hat die Todesstrafe in allen Mitgliedsstaaten verboten.

In den USA gibt es derzeit über 2.500 zum Tode verurteilte Häftlinge. Die durchschnittliche Wartezeit zwischen Verurteilung und Hinrichtung beträgt mehr als 15 Jahre. Einige Bundesstaaten haben Schwierigkeiten, Medikamente für die letale Injektion zu beschaffen, was zur Suche nach alternativen Methoden wie der Stickstoffhypoxie geführt hat.

Die Debatte um die Todesstrafe wird durch ethische, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte geprägt. Studien zeigen, dass Todesstrafe-Verfahren oft kostspieliger sind als lebenslange Haftstrafen. Trotz dieser Kontroversen und internationaler Kritik halten einige US-Bundesstaaten weiterhin an der Todesstrafe fest.

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