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Waschbär sorgt für Chaos in Ratzeburg: Polizeieinsatz im Schlafzimmer

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Ein Waschbär drang in ein Wohnhaus in Ratzeburg ein und verschanzte sich im Schlafzimmer. Die Polizei musste einen Jäger hinzuziehen, um das Tier zu entfernen.

In Ratzeburg, Schleswig-Holstein, sorgte ein ungewöhnlicher Eindringling für Aufregung. Ein Waschbär, der zu den invasiven Arten in Deutschland gehört, verschaffte sich am 21. September 2024 Zugang zu einem Wohnhaus und richtete im Schlafzimmer ein beachtliches Chaos an.

Waschbären, die ursprünglich aus Nordamerika stammen und in den 1930er Jahren in Deutschland ausgesetzt wurden, sind für ihre Anpassungsfähigkeit und Intelligenz bekannt. Diese Eigenschaften demonstrierte das Tier eindrucksvoll, indem es den Kleiderschrank ausräumte und mit den Kleidungsstücken die Tür blockierte. Die Bewohner, die merkwürdige Geräusche hörten und keinen Zugang mehr zum Raum hatten, alarmierten die Polizei.

Die Beamten standen vor einer ungewöhnlichen Herausforderung. Waschbären, die bis zu 20 kg schwer werden können, sind nicht nur geschickte Kletterer, sondern auch in der Lage, komplexe Aufgaben zu lösen. Ihr ausgeprägter Tastsinn in den Vorderpfoten ermöglicht es ihnen, selbst unter Wasser Nahrung zu ertasten.

Um die Situation zu entschärfen, wurde ein Jäger hinzugezogen. In einigen Regionen Deutschlands gelten Waschbären als Jagdwild, da ihre Population auf schätzungsweise über eine Million Tiere angewachsen ist. Der Experte konnte den ungebetenen Gast sicher aus dem Haus entfernen.

Interessanterweise blieb unklar, wie der Waschbär überhaupt in das Haus gelangte. Diese Tiere sind jedoch für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt und können in verschiedenen Umgebungen, einschließlich Stadtgebieten, überleben. Ihr wissenschaftlicher Name, Procyon lotor, spiegelt ihre Gewohnheit wider, Nahrung scheinbar zu "waschen".

Waschbären sind nachtaktive Omnivoren mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden, obwohl ihre Lebenserwartung in freier Wildbahn meist nur 2-3 Jahre beträgt. Ihre Präsenz in urbanen Gebieten hat in manchen Städten zur Einführung spezieller "waschbärsicherer" Mülltonnen geführt.

Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, vorsichtig mit Wildtieren umzugehen. Waschbären können Träger von Krankheiten wie Tollwut sein und sollten daher mit Respekt behandelt werden. Ihre Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen und durch verschiedene Laute und Körpersprache zu kommunizieren, macht sie zu faszinierenden, aber potenziell problematischen Nachbarn in menschlichen Siedlungen.

Eric Beike