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Trump lockt deutsche Autobauer mit Versprechen und Drohungen

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump umwirbt internationale Unternehmen mit Steuervergünstigungen, droht aber gleichzeitig mit hohen Zöllen. Seine Aussagen zur deutschen Energiepolitik stoßen auf Widerspruch.

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 intensiviert Donald Trump seine Bemühungen, internationale Unternehmen für die USA zu gewinnen. Der ehemalige Präsident und aktuelle republikanische Kandidat richtet seinen Fokus besonders auf die deutsche Automobilindustrie, eine der größten weltweit.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Savannah, Georgia, einem wichtigen Swing State, erklärte der 78-jährige Trump: "Ich möchte, dass deutsche Autofirmen zu amerikanischen Autofirmen werden. Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen." Diese Aussage unterstreicht Trumps Strategie, ausländische Investitionen in die USA zu locken.

Trump verspricht Unternehmen, die in den USA produzieren, attraktive Bedingungen: "Ich werde Ihnen die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und den freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt bieten." Die USA sind tatsächlich der größte Verbrauchermarkt weltweit mit einem Bruttoinlandsprodukt von über 20 Billionen Dollar.

Allerdings verbindet Trump seine Versprechungen mit einer klaren Warnung: "Wenn Sie Ihr Produkt nicht hier herstellen, müssen Sie einen Zoll bezahlen - einen sehr hohen Zoll, wenn Sie Ihr Produkt in die Vereinigten Staaten schicken." Diese Drohung mit Zöllen ist ein bekanntes Instrument in Trumps Handelspolitik und spiegelt die lange Geschichte von Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und anderen Ländern, einschließlich der EU, wider.

Trump äußerte sich auch zur deutschen Energiepolitik, allerdings mit fragwürdigen Behauptungen. Er behauptete, Deutschland sei nach einem gescheiterten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wieder zum Bau von Kohlekraftwerken zurückgekehrt. Diese Aussage steht im Widerspruch zur tatsächlichen Energiewende in Deutschland, die darauf abzielt, von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Das Auswärtige Amt reagierte prompt auf Trumps Äußerungen und stellte klar: "Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien." Es wurde betont, dass Deutschland Kohle- und Atomkraftwerke abschalte, statt neue zu bauen, und dass spätestens 2038 die Kohle vom Netz gehen werde.

Trumps Aussagen und die Reaktion des Auswärtigen Amts verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von Social-Media-Plattformen wie X (ehemals Twitter) in der politischen Kommunikation. Sie zeigen auch die oft unterschiedlichen Ansichten von Republikanern und Demokraten zur Wirtschafts- und Umweltpolitik.

Die Präsidentschaftswahl 2024 verspricht, ein entscheidender Moment für die zukünftige Wirtschafts- und Handelspolitik der USA zu werden. Während Trump auf eine protektionistische Linie setzt, werden die Demokraten voraussichtlich einen anderen Ansatz verfolgen. Die Auswirkungen dieser Wahl könnten weitreichende Folgen für die globale Wirtschaft und internationale Handelsbeziehungen haben.

Johanna Walter

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