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Tigermücke in Dresden: Bürger zur Mithilfe bei Überwachung aufgerufen

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Erstmals wurde die asiatische Tigermücke in Sachsen nachgewiesen. Dresden ruft Bürger auf, Mücken zu sammeln und einzusenden, um die Ausbreitung zu überwachen und Gegenmaßnahmen zu planen.

In Dresden-Neustadt wurde kürzlich die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) erstmals in Sachsen nachgewiesen. Diese Entdeckung hat das Gesundheitsministerium am 27. September 2024 bestätigt und ruft nun die Bürger zur Mithilfe auf.

Die asiatische Tigermücke gehört zu einer Gattung, die etwa 950 Arten umfasst. Sie ist leicht an ihrem schwarz-weiß gestreiften Körper zu erkennen und zeichnet sich durch ihre Tagaktivität und Stechfreudigkeit aus. Obwohl diese Mückenart potenziell Krankheitserreger wie das Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus übertragen kann, wurde in Deutschland bisher keine Übertragung auf Menschen nachgewiesen.

Um die Verbreitung der Tigermücke genauer zu überwachen, werden die Dresdner Bürger gebeten, Mücken zu fangen und zur Analyse an den "Mückenatlas" zu senden. Diese Maßnahme ist von großer Bedeutung, da die Tigermücke als eine der 100 invasivsten Arten weltweit gilt. Die gesammelten Daten helfen dabei, ein umfassendes Bild der Verbreitung zu erhalten und geeignete Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.

Kleingärtner spielen eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Tigermückenpopulation. Es wird empfohlen, stehendes Wasser in Gießkannen, Blumentopf-Untersetzern oder Vasen mindestens wöchentlich auszutauschen. Das abgestandene Wasser sollte auf Grünflächen und Beete gegossen werden, jedoch nicht in den Abfluss gelangen, da dies die Überwinterung der Mücken in der Kanalisation begünstigen könnte.

Es ist interessant zu wissen, dass Tigermücken bis zu 200 Eier pro Gelege produzieren können und ihre Eier mehrere Monate trocken überdauern können. Die Larvenentwicklung dauert je nach Temperatur 5-14 Tage, und erwachsene Tigermücken leben etwa 2-4 Wochen. Sie können Flugdistanzen von bis zu 800 Metern zurücklegen und sind bei Temperaturen ab 10°C aktiv.

Die Tigermücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt, wurde erstmals 1979 in Europa (Albanien) nachgewiesen. In Deutschland erfolgte der erste Nachweis im Jahr 2007. Seitdem hat sich die Art in verschiedenen Regionen Europas etabliert, wobei sie in einigen Teilen Italiens bereits ganzjährig präsent ist.

Die globale Verbreitung der Tigermücke wird hauptsächlich durch den internationalen Handel, insbesondere den Transport von Altreifen, begünstigt. Die Bekämpfung dieser invasiven Art verursacht weltweit jährlich Kosten in Millionenhöhe.

Es ist wichtig zu betonen, dass nur weibliche Tigermücken stechen, während sich männliche ausschließlich von Pflanzensäften ernähren. In Laborversuchen wurde festgestellt, dass Tigermücken potenziell über 20 verschiedene Viren übertragen können, darunter auch das West-Nil-Virus.

Die Bürger von Dresden werden ermutigt, sich aktiv an der Überwachung und Bekämpfung der Tigermücke zu beteiligen. Weitere Informationen zum korrekten Fangen, Sammeln und Einsenden von Mücken finden Interessierte auf der Website des Mückenatlas.

Johanna Walter