Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befindet sich derzeit auf einer bedeutsamen Reise in die Vereinigten Staaten. Sein Besuch ist geprägt von wichtigen Treffen und neuen Zusagen für die Unterstützung seines Landes im Kampf gegen die russische Aggression.
In Washington traf Selenskyj zunächst mit US-Präsident Joe Biden zusammen. Biden, der seit Januar 2021 im Amt ist, sicherte der Ukraine ein weiteres umfangreiches Hilfspaket zu. Dieses beinhaltet militärische Unterstützung im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar, darunter ein Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben mit hoher Reichweite und Drohnen. Zudem wurde die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets zugesagt.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris betonte die Wichtigkeit der anhaltenden Unterstützung für die Ukraine. Sie warnte vor den möglichen Folgen eines Wahlsiegs von Donald Trump bei den kommenden Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024. Harris kritisierte indirekt Vorschläge, die auf eine Kapitulation der Ukraine hinauslaufen würden.
"Diese Vorschläge sind die gleichen wie die von (Russlands Präsident Wladimir) Putin, und wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um Vorschläge für den Frieden handelt. Es sind vielmehr Vorschläge für eine Kapitulation, die gefährlich und inakzeptabel ist."
Trump, der von 2017 bis 2021 US-Präsident war, plant ein Treffen mit Selenskyj in New York. Der republikanische Präsidentschaftskandidat steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber und hatte Selenskyj öffentlich dafür kritisiert, keinen Deal mit Russland einzugehen.
Für den 12. Oktober 2024 ist ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Deutschland geplant, bei dem Biden und Selenskyj anwesend sein sollen. Diese Gruppe, der etwa 50 Staaten angehören, spielt eine wichtige Rolle bei der Koordinierung der internationalen Unterstützung für die Ukraine.
Währenddessen gehen die Kämpfe in der Ostukraine unvermindert weiter. Besonders heftige Gefechte werden aus den Regionen Pokrowsk und Kurachowe gemeldet. Die strategische Bedeutung dieser Gebiete für die Kontrolle des Donbass unterstreicht die anhaltende Intensität des Konflikts.
Die Unterstützung der USA für die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 beläuft sich auf insgesamt 58,7 Milliarden Dollar für Militärhilfe. Diese massive Hilfe unterstreicht die führende Rolle der USA in der globalen Sicherheitspolitik seit dem Zweiten Weltkrieg.
Selenskyjs Besuch in den USA und die damit verbundenen politischen Entwicklungen verdeutlichen die komplexe Situation, in der sich die Ukraine befindet. Während das Land weiterhin um seine Unabhängigkeit kämpft, könnte der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen weitreichende Folgen für den Verlauf des Konflikts haben.