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Russischer Drohnenangriff auf Donauhafen Ismajil fordert Todesopfer

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Russland greift wichtigen ukrainischen Getreidehafen an. Mehrere Tote und Verletzte. Internationale Reaktionen und geplantes Treffen zwischen Trump und Selenskyj in New York.

In der Nacht zum 27. September 2024 führte Russland einen massiven Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil durch. Der strategisch wichtige Donauhafen, der für den Getreideexport der Ukraine von großer Bedeutung ist, wurde zum Ziel von etwa 70 unbemannten Flugobjekten.

Bei dem Angriff kamen mindestens drei Menschen ums Leben, elf weitere wurden verletzt. Der Militärgouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, berichtete von erheblichen Schäden an Wohnhäusern und anderen Gebäuden. Ismajil, eine Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern, liegt direkt an der Grenze zu Rumänien und ist nur wenige Hundert Meter vom NATO- und EU-Mitgliedstaat entfernt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj informierte über weitere Angriffe in verschiedenen Teilen des Landes, darunter die Gebiete Tscherkassy, Schytomyr und Kiew. Die ukrainische Luftabwehr konnte nach offiziellen Angaben 72 der 76 Drohnen abschießen.

Angesichts der anhaltenden Bedrohung forderte der SPD-Außenpolitiker Michael Roth mehr europäische Militärhilfe für die Ukraine. Er betonte: "Wer den Krieg schnellstmöglich beenden will, muss der Ukraine das geben, was sie braucht."

Unterdessen äußerte sich Sloweniens Ministerpräsident Robert Golob zum Einsatz weitreichender Präzisionswaffen. Er warnte vor voreiligen Festlegungen und plädierte dafür, alle Optionen zu diskutieren.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock forderte den Iran auf, jegliche Unterstützung für den russischen Angriffskrieg einzustellen. Sie betonte die Notwendigkeit, die Weitergabe von ballistischen Raketen und Drohnen zu stoppen.

In Ungarn sorgte eine Äußerung eines Beraters von Ministerpräsident Viktor Orbán für Kritik. Balasz Orbán hatte die ukrainische Reaktion auf den russischen Angriff als "unverantwortlich" bezeichnet und auf die Erfahrungen Ungarns aus dem Volksaufstand von 1956 verwiesen.

Für den 28. September 2024 ist ein Treffen zwischen dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Präsident Selenskyj in New York geplant. Trump kündigte an, den ukrainischen Präsidenten im Trump Tower zu empfangen.

Ismajil, das eine lange und wechselvolle Geschichte hat, spielt eine wichtige Rolle für die ukrainische Wirtschaft. Der ganzjährig eisfreie Hafen ist nicht nur für den Getreideexport von Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Region. Die Stadt, die bis 1812 Teil des Osmanischen Reiches war, verfügt über eine reiche kulturelle Tradition und ist Ausgangspunkt für Touristen, die das nahe gelegene Donaudelta-Biosphärenreservat besuchen möchten.

"Die Mehrzahl der Angriffe sei abgewehrt worden."

Wolodymyr Selenskyj

Die jüngsten Angriffe unterstreichen die anhaltende Bedrohung für die Ukraine und die Notwendigkeit internationaler Unterstützung. Die Diskussionen über Waffenlieferungen und diplomatische Bemühungen zeigen, dass der Konflikt weiterhin im Fokus der Weltgemeinschaft steht.

Johanna Walter

Wirtschaft