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Riems: Deutschlands geheimnisvollste Virusinsel in der Ostsee

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Auf der abgeschotteten Ostseeinsel Riems erforscht das Friedrich-Loeffler-Institut gefährliche Viren. Strenge Sicherheitsmaßnahmen schützen vor potenziell tödlichen Erregern.

Die kleine Ostseeinsel Riems, nur durch einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden, beherbergt ein Geheimnis von nationaler Bedeutung. Hier befindet sich das renommierte Friedrich-Loeffler-Institut, das als Hochsicherheitslabor für die Erforschung gefährlicher Viren dient.

Friedrich Loeffler, der Namensgeber des Instituts, legte den Grundstein für diese einzigartige Forschungseinrichtung. Im Jahr 1898 entdeckte er das Virus der Maul- und Klauenseuche, was den Weg für die Gründung des weltweit ersten virologischen Forschungszentrums im Jahr 1910 ebnete. Seitdem hat sich die Insel zu einem Zentrum der Spitzenforschung entwickelt.

Die Insel Riems, mit einer Fläche von etwa 1,3 Quadratkilometern, ist ein Hochsicherheitsbereich. Ein doppeltes Stahltor versperrt den Zugang zum 500 Meter langen Damm, der die Insel mit dem Festland verbindet. Nur autorisierte Mitarbeiter und angemeldete Besucher dürfen die Insel betreten, und das nur nach strengen Sicherheitskontrollen.

Das Friedrich-Loeffler-Institut beschäftigt über 500 Mitarbeiter und verfügt über Labore der höchsten Biosicherheitsstufe 4. Hier werden gefährliche Tierseuchen wie Vogelgrippe, Schweinepest und BSE erforscht. Zudem untersuchen die Wissenschaftler Zoonosen - Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, darunter hochgefährliche Viren wie Ebola, Sars und Covid-19.

Die Sicherheitsmaßnahmen auf der Insel sind äußerst streng. Alle Mitarbeiter müssen sich beim Verlassen der Insel duschen und ihre Kleidung wechseln. Die Luft in den Laboren wird gefiltert und unter Unterdruck gehalten, um eine Kontamination zu verhindern. Abwässer werden speziell behandelt, bevor sie die Insel verlassen.

"Tierseuchensperrbezirk"

Warnschilder auf dem Weg zur Arbeit

Die Forschungseinrichtung spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Impfstoffen für Tiere und arbeitet eng mit der WHO und anderen internationalen Organisationen zusammen. Jährlich werden Tausende von Proben auf Tierseuchen untersucht, was die Bedeutung des Instituts für die globale Gesundheit unterstreicht.

Die Geschichte der Insel ist ebenso faszinierend wie ihre gegenwärtige Funktion. Während des Zweiten Weltkriegs wurde hier an biologischen Waffen geforscht, und nach 1945 setzte die Sowjetunion die Forschung fort. Heute ist das Institut Teil des deutschen Zentrums für Infektionsforschung und beherbergt sogar ein Museum zur Geschichte der Virusforschung.

2010 wurde ein neuer Hochsicherheitstrakt für 260 Millionen Euro eröffnet, der die Forschungsmöglichkeiten weiter verbesserte. Die Insel verfügt über einen eigenen Hafen für den Transport von Material und einen eigenen Tierbestand für Forschungszwecke.

Die Bezeichnungen "gefährlichste Insel der Welt" oder "Alcatraz der Killerviren" mögen dramatisch klingen, spiegeln aber die ernsthafte Natur der hier durchgeführten Forschung wider. Riems bleibt ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Wissenschaft und Sicherheit Hand in Hand gehen, um die Welt vor gefährlichen Krankheiten zu schützen.

Stefan Holzman

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