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Österreichs Nationalratswahl: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen FPÖ und ÖVP

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Bei der bevorstehenden Nationalratswahl in Österreich liefern sich FPÖ und ÖVP ein enges Rennen. Umfragen zeigen die Rechtspopulisten knapp vorne, doch die Konservativen holen auf.

Am 29. September 2024 findet in Österreich die Nationalratswahl statt. Die Umfragen deuten auf ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der rechtspopulistischen FPÖ und der konservativen ÖVP hin. Die FPÖ unter Herbert Kickl liegt mit 26,5 Prozent knapp vorn, dicht gefolgt von der ÖVP unter Bundeskanzler Karl Nehammer mit 25 Prozent. Die SPÖ unter Andreas Babler folgt mit 21 Prozent auf dem dritten Platz.

Die Wahl findet in einem Land statt, das für seine hohe Lebensqualität und starke Wirtschaft bekannt ist. Österreich, mit einer Fläche von 83.879 km² und etwa 9 Millionen Einwohnern, hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der EU und ein hohes BIP pro Kopf.

Die politische Landschaft Österreichs ist vielfältig. Neben den drei großen Parteien haben auch kleinere Parteien wie die liberalen Neos (10,5%) und die Grünen (8,5%) Chancen auf den Einzug ins Parlament. Österreich hat eine lange Tradition der direkten Demokratie, was sich in häufigen Volksabstimmungen widerspiegelt.

Die Frage nach möglichen Koalitionen bleibt offen. Eine Zusammenarbeit zwischen FPÖ und SPÖ wurde von den Sozialdemokraten ausgeschlossen. ÖVP-Chef Nehammer lehnt eine Regierung mit Herbert Kickl ab, schließt aber eine Koalition mit der FPÖ ohne Kickl nicht aus. Eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos wäre ebenfalls denkbar, wäre aber ein Novum in der österreichischen Politik.

Trotz eines möglichen Wahlsiegs der FPÖ ist es unwahrscheinlich, dass Kickl Bundeskanzler wird. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat angedeutet, dass er Kickl nicht zum Kanzler ernennen würde. Der Bundespräsident hat in Österreich die Befugnis, vorgeschlagene Minister oder den Kanzler abzulehnen.

Das jüngste Hochwasser hat den Wahlkampf beeinflusst. Bundeskanzler Nehammer konnte sich als Krisenmanager präsentieren, indem er den Katastrophenfonds aufstockte. Die FPÖ und Kickl waren weniger präsent und vermieden es, die Klimakrise zu thematisieren.

Österreich, das 1995 der EU beitrat und seit 1955 neutral ist, steht vor wichtigen Entscheidungen. Die Wahl wird zeigen, welchen Weg das Land einschlagen wird - ob es die traditionelle Linie der ÖVP fortsetzt oder sich für einen Kurswechsel mit der FPÖ entscheidet.