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Oktoberfest: Feuerwehr befreit Mann aus Handschellen, Polizei zieht Bilanz

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Ungewöhnlicher Einsatz auf der Wiesn: Feuerwehr löst festsitzende Handschellen. Polizei meldet Rückgang der Straftaten zur Halbzeit des Oktoberfests, warnt aber vor sexuellen Übergriffen.

Auf dem Oktoberfest 2024 in München, dem größten Volksfest der Welt mit über 6 Millionen Besuchern jährlich, ereignete sich ein ungewöhnlicher Vorfall. Die Feuerwehr musste ausrücken, um einen Mann von festsitzenden Handschellen zu befreien. Dieser kuriose Einsatz unterstreicht die Vielfalt der Herausforderungen, denen sich die Einsatzkräfte auf der Wiesn stellen müssen.

Der Vorfall ereignete sich auf der Polizeiwache des Festgeländes, das etwa 34,5 Hektar umfasst. Ein Festbesucher war aus unbekannten Gründen in Handschellen zur Wache gebracht worden. Als er entlassen werden sollte, ließen sich die Fesseln nicht öffnen. Feuerwehrsprecher Florian Hörhammer kommentierte humorvoll, man habe den "Delinquenten aus den Fängen der Polizei" befreit. Statt schweres Gerät einzusetzen, genügten einige Tropfen Kriechöl, um das Problem zu lösen.

Zur Halbzeit des Oktoberfests, das traditionell 16-18 Tage dauert und immer am Samstag nach dem 15. September beginnt, zog die Polizei eine positive Bilanz. Die Beamten betonten die überwiegend friedliche Atmosphäre und ihre Rolle als freundliche und hilfsbereite Präsenz. Mit 317 erfassten Straftaten verzeichnete man einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Besonders erfreulich: Bisher wurde kein Raubüberfall registriert, während es 2023 zur gleichen Zeit bereits zwei gegeben hatte. Dies unterstreicht den Erfolg der Sicherheitsmaßnahmen auf dem Fest, bei dem jährlich etwa 7,7 Millionen Liter Bier ausgeschenkt werden.

Allerdings bleibt die Zahl der Sexualdelikte mit 31 angezeigten Fällen ähnlich hoch wie im Vorjahr. Die Polizei warnt eindringlich vor solchen Übergriffen und betont, dass diese Straftaten konsequent verfolgt werden. Die spezielle "Wiesnwache" der Münchner Polizei ist während des gesamten Festes im Einsatz, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

"Wer insbesondere unter Alkoholeinfluss meint, andere Personen mit sexueller Intention zu fotografieren oder zu filmen; zu begrapschen oder Schlimmeres, wird sich sehr schnell auf der Wiesnwache und anschließend in einem Strafverfahren wiederfinden."

Polizeiliche Warnung

Das Oktoberfest, das seit 1810 stattfindet und einen Umsatz von über 1 Milliarde Euro generiert, bleibt trotz einzelner Vorfälle ein Fest der Freude und Tradition. Mit über 14 großen und 21 kleinen Festzelten, mehr als 80 Fahrgeschäften und etwa 13.000 Beschäftigten bietet es ein einzigartiges Erlebnis. Die "Oide Wiesn" ermöglicht zudem einen Blick auf traditionellere Aspekte des Festes.

Trotz der Herausforderungen, die ein Ereignis dieser Größenordnung mit sich bringt, zeigt die Halbzeitbilanz, dass die Sicherheitskonzepte greifen. Die Besucher können weiterhin die festliche Atmosphäre genießen, sei es beim Tragen der traditionellen Tracht oder beim Anstoßen mit einer Maß Bier, die 2024 zwischen 12,60 und 14,90 Euro kostet.

Johanna Walter

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