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Nahost-Krise eskaliert nach Tötung von Hisbollah-Führer

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Israelische Angriffe auf mehrere Länder nach Nasrallahs Tod. Netanjahu droht Iran, Bundesregierung evakuiert Diplomaten-Angehörige. Lage im Libanon verschärft sich dramatisch.

Die Lage im Nahen Osten hat sich dramatisch zugespitzt, nachdem Hassan Nasrallah, der langjährige Anführer der Hisbollah, bei einem israelischen Luftangriff im Libanon getötet wurde. Dieser Vorfall markiert eine bedeutende Eskalation in der ohnehin angespannten Region.

Benjamin Netanjahu, Israels Premierminister, warnte in einer Fernsehansprache: "Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann." Diese Drohung richtet sich direkt an das iranische Regime, das die Hisbollah seit ihrer Gründung 1982 unterstützt.

Als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen hat die israelische Luftwaffe Ziele im Jemen angegriffen. Dabei wurden Einrichtungen der Houthi-Rebellen in den Gebieten Ras Isa und Hudaida attackiert, darunter Kraftwerke und ein Hafen. Die Houthis, die seit 2014 große Teile des Jemen kontrollieren, werden ebenfalls vom Iran unterstützt.

Im Libanon droht eine humanitäre Krise. Laut Nadschib Mikati, dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten, könnten bis zu eine Million Menschen durch die israelischen Angriffe vertrieben werden. Bereits jetzt wurden über 210.000 Menschen im Libanon vertrieben, eine Zahl, die die Erfahrungen des Krieges von 2006 übertrifft.

Die Bundesregierung hat aufgrund der Eskalation die Evakuierung von Familienangehörigen des diplomatischen Personals aus Israel, dem Libanon und den palästinensischen Gebieten angeordnet. Dies unterstreicht die Ernst der Lage in der Region.

Der Iran hat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt, um gegen die Tötung Nasrallahs zu protestieren. In einem Schreiben fordert der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Irawani den Sicherheitsrat auf, "sofortige und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um die anhaltende Aggression Israels zu stoppen".

"Wir haben mit demjenigen abgerechnet, der für die Ermordung zahlloser Israelis und vieler Bürger anderer Länder verantwortlich ist, darunter Hunderte von Amerikanern und Dutzende von Franzosen"

Israelischer Regierungschef Benjamin Netanjahu

Als möglicher Nachfolger Nasrallahs gilt Haschim Safi al-Din, ein schiitischer Geistlicher mit engen Verbindungen zum Iran. Die Wahl des neuen Hisbollah-Führers könnte entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der Organisation sein.

Die Situation bleibt äußerst angespannt, mit Berichten über weitere israelische Angriffe in Syrien und anhaltenden Raketenalarmen in Nordisrael. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, während die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region wächst.

Johanna Walter

Politik