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Klimaaktivisten färben finnisches Parlament rot: Protest gegen Torfabbau

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Klimaschützer besprühten das finnische Parlament mit roter Farbe, um gegen Torfabbau zu protestieren. Zehn Aktivisten wurden festgenommen. Die Aktion kritisiert die Zerstörung von Feuchtgebieten.

In einer aufsehenerregenden Aktion haben Klimaaktivisten das finnische Parlamentsgebäude in Helsinki mit roter Farbe besprüht. Der Protest richtete sich gegen den anhaltenden Torfabbau in Finnland und Schweden, der trotz seiner negativen Auswirkungen auf das Klima weiterhin als Energiequelle genutzt wird.

Die Organisationen Elokapina aus Finnland und Återställ Våtmarker aus Schweden übernahmen die Verantwortung für die Aktion. Mit Feuerlöschern sprühten sie blutrote Farbe auf zentrale Säulen, den Haupteingang und die Treppen des imposanten Gebäudes. Zehn Aktivisten wurden festgenommen, nachdem sie auf den Stufen des Parlaments sitzen geblieben waren.

Torf, ein fossiler Brennstoff, der sich über Jahrtausende in Mooren bildet, steht im Zentrum der Kontroverse. Finnland hat die höchste Torfproduktion in der EU, wobei Torf etwa 5% des finnischen Energieverbrauchs ausmacht. Der Abbau setzt jedoch große Mengen CO2 frei und zerstört wichtige Ökosysteme. Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder weltweit und sind Heimat seltener Pflanzen- und Tierarten.

Die Aktivisten kritisieren die finnische Regierung scharf. Obwohl Finnland plant, den Torfverbrauch im eigenen Land bis 2030 zu halbieren, ist ein finnischer Staatskonzern für über 70% der Torfproduktion im benachbarten Schweden verantwortlich. Dies steht im Kontrast zu Schwedens Plan, den Torfabbau bis 2040 komplett einzustellen.

Die EU hat Torf als nicht-nachhaltige Energiequelle eingestuft und fördert Projekte zur Wiedervernässung von Mooren. Trotz eines Rückgangs der finnischen Torfproduktion um 40% in den letzten Jahren bleibt die Industrie umstritten. Torfabbau verursacht nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Wasserverschmutzung und Bodenerosion.

Interessanterweise hat die Torfgewinnung in Finnland eine lange Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Heute diversifizieren finnische Torfunternehmen zunehmend in erneuerbare Energien. Die Branche argumentiert, dass der Torfabbau lokale Gemeinschaften durch Arbeitsplätze unterstützt.

Die Renaturierung von Mooren ist ein langwieriger Prozess, aber renaturierte Moore können als CO2-Senken fungieren. Mit über 9 Millionen Hektar Moorlandschaft hat Finnland ein großes Potenzial für Naturschutz und Klimaschutz.

Der Protest am Parlament unterstreicht die Dringlichkeit des Themas. Während die Reinigungskräfte die rote Farbe entfernen, bleibt die Botschaft der Aktivisten klar: Der Schutz der Feuchtgebiete und die Beendigung des Torfabbaus sind entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel.

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