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Klimaaktivisten einigen sich auf Schadenersatz für Klebe-Aktion an Raffaels Meisterwerk

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Zwei junge Klimaaktivisten zahlen 5.500 Euro Schadenersatz für ihre Klebe-Aktion an der "Sixtinischen Madonna" in Dresden. Sie verpflichten sich, keine ähnlichen Aktionen mehr durchzuführen.

Zwei junge Klimaaktivisten haben sich mit dem Freistaat Sachsen auf einen Vergleich geeinigt, nachdem sie sich vor etwa zwei Jahren an den Rahmen von Raffaels berühmtem Gemälde "Sixtinische Madonna" in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister geklebt hatten. Die Aktion, die am 23. August 2022 stattfand, sollte auf die Klimakrise aufmerksam machen.

Die 23-jährige Frau und der 24-jährige Mann verpflichteten sich, eine Schadenersatzsumme von 5.500 Euro bis zum 1. März 2025 zu zahlen. Zusätzlich stimmten sie zu, in Zukunft von ähnlichen Aktionen abzusehen, die staatliche Kunstwerke gefährden könnten.

Der Freistaat Sachsen hatte ursprünglich eine höhere Summe von knapp 10.400 Euro gefordert, um Reparaturkosten und entgangene Einnahmen durch die vorübergehende Museumsschließung zu decken. Der Zivilrichter hielt diese Forderung jedoch für überhöht und schlug einen Vergleich vor, dem beide Parteien zustimmten.

Die "Sixtinische Madonna", ein Meisterwerk der italienischen Renaissance, wurde 1512/13 von Raffael geschaffen und befindet sich seit 1754 in Dresden. Das Gemälde, das für 25.000 Dukaten von August III. von Sachsen erworben wurde, überlebte den Zweiten Weltkrieg in einem Bergwerksstollen und wurde 1955 von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben.

Bereits im Juni 2024 wurden die Aktivisten in einem Strafprozess zu je 600 Euro Geldstrafe verurteilt. Dieses Urteil ist bisher nicht rechtskräftig. Die Aktion hatte zur vorübergehenden Schließung des Museums geführt, nachdem ein Restaurator die Hände der Aktivisten vom Rahmen gelöst hatte.

Die "Sixtinische Madonna" ist nicht nur ein bedeutendes Kunstwerk, sondern auch ein wichtiger Teil der deutschen Kulturgeschichte. Das 265 × 196 cm große Ölgemälde zeigt die Madonna mit dem Jesuskind, umgeben von Heiligen und Engeln. Besonders bekannt sind die beiden Putten am unteren Bildrand, die oft reproduziert wurden.

Der Vorfall unterstreicht die anhaltende Debatte über die Methoden des Klimaaktivismus und den Schutz kultureller Schätze. Während die Aktivisten ihr Ziel, Aufmerksamkeit für den Klimawandel zu schaffen, erreichten, wirft die Aktion Fragen zur Verhältnismäßigkeit und den möglichen Folgen für unersetzliche Kunstwerke auf.

"Mit der Aktion wollten wir ein Bewusstsein für den Klimawandel und dessen Auswirkungen schaffen."

Die Aktivisten erklärten:

Die Einigung zwischen den Aktivisten und dem Freistaat Sachsen markiert einen vorläufigen Abschluss dieses Vorfalls. Bis Ende Oktober 2024 haben beide Parteien noch die Möglichkeit, den Vergleich zu widerrufen. Die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden bleibt ein beliebtes Ziel für Kunstliebhaber aus aller Welt, die Raffaels Meisterwerk bewundern möchten.

Eric Beike