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Hisbollah: Vom Widerstand zur Bedrohung für den Nahen Osten

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Die Hisbollah, eine schiitische Organisation im Libanon, steht am Rande eines Krieges mit Israel. Ihre Geschichte, Ziele und internationale Einordnung werfen Licht auf die aktuelle Krise.

Die Hisbollah, eine schiitische Organisation im Libanon, steht derzeit im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit aufgrund der eskalierenden Spannungen mit Israel. Diese "Partei Gottes", wie ihr Name übersetzt lautet, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1982 zu einem komplexen Gebilde entwickelt, das weit über eine einfache militante Gruppe hinausgeht.

Die Organisation, die von Hassan Nasrallah geführt wird, hat im Laufe der Jahre ein beeindruckendes Netzwerk aufgebaut. Sie betreibt eigene Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und sogar einen Fernsehsender namens Al-Manar. Dieses umfassende System hat dazu geführt, dass Experten die Hisbollah oft als "Staat im Staate" bezeichnen.

Die militärische Stärke der Hisbollah ist beachtlich. Obwohl Nasrallah 2021 von 100.000 Kämpfern sprach, gehen Fachleute von realistischeren Zahlen aus. Das Center for Strategic and International Studies bezeichnet die Hisbollah als den "am schwersten bewaffneten nicht staatlichen Akteur der Welt". Die Organisation verfügt über ein Arsenal von geschätzten 150.000 Raketen und hat ein ausgedehntes Tunnelsystem an der Grenze zu Israel errichtet.

Die Ziele der Hisbollah haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Ursprünglich als Widerstandsbewegung gegen die israelische Besatzung im Südlibanon gegründet, strebt sie heute die "Befreiung Jerusalems" an - was de facto die Vernichtung Israels bedeutet. Darüber hinaus opponiert die Organisation gegen westlichen Einfluss und unterstützt die Verbreitung der iranischen Revolution.

Die Entstehung der Hisbollah ist eng mit der Geschichte des Libanon und der Region verwoben. Sie entstand aus dem Zusammenspiel der palästinensischen Bewegung, der Islamischen Revolution im Iran und der Sorgen der libanesischen Schiiten vor Marginalisierung. Der Iran spielte bei der Gründung und Entwicklung der Organisation eine entscheidende Rolle, indem er Waffen, Geld und Ausbildung zur Verfügung stellte.

Im Laufe der Jahre war die Hisbollah in verschiedene Konflikte involviert, darunter der Libanonkrieg 2006 und der syrische Bürgerkrieg seit 2011. Seit dem 8. Oktober 2023 kommt es vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Israel an der libanesisch-israelischen Grenze.

"Syrien hat echte Freunde in der Region und der Welt, die nicht zulassen, dass Syrien in die Hände von Amerika, Israel (...) fällt"

Hassan Nasrallah, Anführer der Hisbollah

Die internationale Gemeinschaft betrachtet die Hisbollah zunehmend kritisch. Die USA stufen sie seit 1997 als Terrororganisation ein, die EU folgte 2013 mit der Einstufung des militärischen Arms. Deutschland erklärte 2020 die gesamte Organisation für terroristisch.

Die Hisbollah steht vor großen Herausforderungen. Ihre Unterstützung im Libanon schwindet, insbesondere nach der verheerenden Explosion im Beiruter Hafen 2020. Gleichzeitig bleibt sie ein bedeutender Akteur in der Region, der enge Beziehungen zum Iran und zu anderen schiitischen Gruppen unterhält.

Die aktuelle Situation an der israelisch-libanesischen Grenze bleibt angespannt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es gelingt, eine weitere Eskalation zu verhindern und den Frieden in der Region zu wahren.

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