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Hisbollah-Raketen treffen Haifa: Eskalation an israelisch-libanesischer Grenze

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Hisbollah feuert Raketen auf israelische Städte. Israel reagiert mit Luftangriffen. EU fordert Ende der Gewalt. Flüchtlinge strömen nach Syrien. Diplomatische Bemühungen um Waffenruhe laufen.

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben sich dramatisch verschärft. Am 26. September 2024 feuerte die schiitische Miliz zehn Raketen auf die israelische Hafenstadt Haifa ab. Die Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, setzt damit ihre fast einjährige Kampagne gegen Israel fort.

Israelische Abwehrsysteme, darunter das 2011 eingeführte "Iron Dome", konnten einige der Geschosse abfangen. Dennoch waren Explosionen über Haifa, der drittgrößten Stadt Israels, sichtbar. Die israelische Armee meldete keine Opfer, betonte jedoch die Ernsthaftigkeit des Angriffs.

Die Hisbollah bestätigte den Einsatz von Fadi-1-Raketen, die eine Reichweite von etwa 70 Kilometern haben. Diese Waffen sind Teil des von Iran unterstützten Arsenals der Gruppe. Der Beschuss erfolgte entlang der 79 km langen Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die auch als "Blaue Linie" bekannt ist.

Israel reagierte mit Luftangriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon, einer Region, die weitgehend von der Miliz kontrolliert wird. Diese Vergeltungsschläge haben in den letzten Tagen an Intensität zugenommen, wobei Hunderte von Opfern gemeldet wurden.

Inmitten der Gewalt fliehen Zivilisten aus dem Konfliktgebiet. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) berichtet, dass in den letzten 72 Stunden über 30.000 Menschen vom Libanon nach Syrien geflohen sind. Diese Entwicklung verschärft die ohnehin schon angespannte humanitäre Lage in der Region, da der Libanon bereits die höchste Flüchtlingsdichte pro Kopf weltweit aufweist.

Diplomatische Bemühungen zur Deeskalation laufen auf Hochtouren. Eine internationale Staatengruppe, darunter die USA und Deutschland, fordert eine 21-tägige Waffenruhe. Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident, signalisierte Bereitschaft zur Diskussion, betonte jedoch Israels Entschlossenheit, die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten.

EU-Ratspräsident Charles Michel mahnte eindringlich: "Die endlose Eskalation muss ein Ende haben." Er betonte die Notwendigkeit einer Zweistaatenlösung für einen dauerhaften Frieden in der Region.

Die Situation bleibt höchst volatil, mit der Gefahr einer weiteren Eskalation. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der seit 1978 im Südlibanon stationierten UNIFIL-Friedenstruppe, bemüht sich um eine Eindämmung des Konflikts. Doch solange keine diplomatische Lösung gefunden wird, droht die Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah weiter zu eskalieren.

Eric Beike

Politik